Ein Jahr leben wie auf dem Mars: Am 28. August will die Physikerin Christiane Heinicke aus Bitterfeld in Sachsen-Anhalt in eine simulierte Marsstation auf Hawaii einziehen. An diesem Mittwoch fliegt sie bereits in die USA, dann weiter auf die Insel Hawaii. Dort liegt das neue Zuhause der 29-Jährigen: eine weiße Zeltkuppel am Fuße des Vulkans Mauna Loa mit elf Metern im Durchmesser.
Mit vier anderen Forschern wird Heinicke hier ein Jahr lang leben, 365 unter extremen Bedingungen. "Wir können die Sonne nicht auf der Haut spüren, keinen Wind, und wir können auch nicht baden gehen", sagte Heinicke in einem Interview mit dem Mitteldeutschen Rundfunk. Eine direkte Kommunikation mit der Erde, mit den Kollegen, der Familie und den Freunden ist nicht möglich. Denn jeder "Funkspruch" nach Hause ist 20 Minuten unterwegs.
"Es geht darum, herauszufinden, wie wir als Gruppe interagieren und wie sich die Gruppendynamik im Laufe der Zeit verändert", erklärt Heinicke. Dazu werden die fünf Forscher rund um die Uhr mit Kameras überwacht. Die Station dürfen sie nur in Raumanzügen verlassen. Dort will Heinicke erforschen, wie auf dem Mars Wasser gewonnen werden könnte.
Um am Mars-Projekt teilnehmen zu können, musste Heinicke umfassenden körperliche und psychische Test hinter sich bringen. Das Projekt "Hawaii Space Exploration Analog and Simulation" (HI-SEAS) wird von der Weltraumagentur Nasa und der Universität Hawaii betrieben. Heinicke hat an der Technischen Universität Ilmenau studiert und promoviert.
dpa/aks