Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ (Donnerstagausgabe) haben sich die Porsche-Eigner grundsätzlich auf ein Modell für einen integrierten Konzern geeinigt. Danach soll Volkswagen rund 49 Prozent des Sportwagenbauers erhalten. Ein formaler Beschluss fehlt aber noch. Das Konzept entspricht den Plänen des VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch, der zugleich Miteigentümer von Porsche ist.
Porsches Vorstandschef Wendelin Wiedeking sei somit gescheitert mit dem Versuch, die Macht bei VW zu übernehmen, schreibt das Blatt weiter. Der Manager bereite sich bereits auf einen Rückzug vor. Dazu habe er den Arbeitsrechtler Jobst-Hubertus Bauer von der Stuttgarter Kanzlei Gleiss Lutz als Berater angeheuert.
Ein Porsche-Sprecher dementierte die Verpflichtung Bauers. Zur Verständigung der Eignerfamilien sagte er: „Uns ist nicht bekannt, dass es eine grundsätzliche Einigung gibt.“
Die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch sollen sich laut dem Bericht zudem darauf verständigt haben, den neuen Gemeinschaftskonzern für einen externen Investor zu öffnen. Das Emirat Katar plant, den Schwaben Optionen auf 20 Prozent an VW abzunehmen. Die Araber wären neben den Familien sowie dem Land Niedersachsen der dritte Machtfaktor im integrierten VW-Porsche-Konzern.
Die für die Optionen hinterlegten VW-Aktien seien fünf Milliarden Euro wert. Das Geld fließe aber nicht Porsche zu, sondern Banken. Die Schwaben könnten sich nur der Gebühren für die Optionen entledigen, die monatlich einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag ausmachten. Darüber hinaus werde erwogen, Katar ein zusätzliches Investment zu ermöglichen.
ddp