Das teilte GM am Dienstag in Detroit mit. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte indes, GM müsse die Sanierung Opels nach dem Rückzieher vom Verkauf größtenteils alleine stemmen.
Der Brite Reilly sei der „richtige Mann, um das Unternehmen in dieser Übergangsphase zu führen“, erklärte GM-Chef Fritz Henderson. Jedoch habe GM bereits auch damit begonnen, außerhalb des Konzerns nach einer dauerhaften Lösung für den Posten zu suchen. Reilly löst den bisherigen Chef der GM-Europa-Sparte, Carl-Peter Forster ab, der Presseberichten zufolge zum indischen Autobauer Tata wechselt. Opel-Chef Hans Demant soll demnach weiterhin Chef der Opel-Geschäftsleitung bleiben und mit Reilly zusammenarbeiten.
Über die Berufung Reillys war in den vergangenen Tagen spekuliert worden. Der Manager gilt als knallharter Sanierer. In den vergangenen Jahren stellte er die koreanische GM-Tochter Daewoo auf neue Beine, bei Vauxhall in Großbritannien setzte er die Schließung des Werkes am Stammsitz Luton durch.
GM hatte vergangene Woche überraschend angekündigt, Opel nun doch behalten und selbst sanieren zu wollen. Am Dienstag war GM-Chef Fritz Henderson zu Gesprächen in Rüsselsheim, um unter anderem mit dem Betriebsrat über die Zukunft Opels zu sprechen. GM will bei Opel in Europa rund 10.000 Stellen streichen und veranschlagt für die Sanierung Kosten von drei Milliarden Euro.
Opel-Betriebsratschef Klaus Franz forderte von GM-Chef Henderson, ein Unternehmenskonzept für Opel in Europa vorzulegen, das den Kurs des Autobauers bis zum Jahr 2014 absteckt. „Wir selbst haben in den vergangenen eineinhalb Jahren mit unseren Beratern einen solchen Plan erarbeitet und wissen deswegen, wo die wichtigsten Stellschrauben für eine erfolgreiche Zukunft von Opel sind“, erklärte Franz. Daran werde sich GM messen lassen müssen.
Der Betriebsrat befürchtet, dass deutsche Werke übermäßig von der Sanierung Opels betroffen sein könnten und wandte sich an die EU-Wettbewerbkommission. Ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes bestätigte, dass Kroes einen Brief von Franz erhalten habe, in dem sie gebeten wurde, staatliche Hilfen für Opel aus Spanien, Polen, Großbritannien, Österreich oder Ungarn auf ihre Übereinstimmung mit den EU-Wettbewerbsregeln zu prüfen. Dies werde die Kommissarin auch tun. Berichten zufolge rechnen Arbeitnehmervertreter damit, dass bei Opel alleine in Deutschland 8000 Stellen wegfallen könnten.
Bundeskanzlerin Merkel sagte bei einer Regierungserklärung in Berlin, GM müsse den Hauptanteil des Umbaus von Opel mit eigenen Mitteln bestreiten. Auch erwarte sie, dass GM den vom Bund gewährten Überbrückungskredit für Opel von zurückzahle. GM müsse sich bei seinen Sanierungsplänen um europäische Standorte ebenso kümmern wie um amerikanische. Eine „faire Balance“ sei entscheidend dafür, dass neue Gespräche über mögliche Hilfen eine Chance haben könnten.
GM teilte mit, bereits 200 Millionen Euro aus dem staatlichen Brückenkredit zurückgezahlt zu haben. 600 Millionen Euro stünden noch aus. GM nahm demnach bislang nur einen Teil der 1,5 Milliarden Euro in Anspruch.
afp