Zuvor hatte er eine entsprechende Vereinbarung mit der IG Metall und dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium unterzeichnet. Die Meyer Werft reagiert damit auf den Tod von zwei rumänischen Arbeitern, die bei einem Brand in ihrer Unterkunft ums Leben gekommen waren.
Die Sozialcharta schreibt bestimmte Mindestbedingungen für Arbeitszeiten, Unterbringung und Gesundheitsschutz fest; als Mindestlohn gelten 8,50 Euro brutto in der Stunde. Da der IG Metall eine freiwillige Selbstverpflichtung nicht ausreicht, ist Meyer bereit, den Inhalt auch tarifvertraglich zu fixieren. Die Verhandlungen dazu sollten in Kürze beginnen, erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken. „Das ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“
Wirtschaftsminister Olaf Lies bezeichnete das Abkommen als zukunftsweisend. „Wir müssen den Missbrauch von Werkverträgen verhindern“, sagte der SPD-Politiker. Deshalb weise die Sozialcharta über Papenburg hinaus und sei auch für andere Branchen beispielhaft. Laut der jüngsten Schiffbauumfrage der IG Metall werden Werkverträge auf deutschen Werften sehr unterschiedlich genutzt. Hinter Neptun und Lürssen folgt die Meyer Werft mit einem Anteil von knapp 45 Prozent an dritter Stelle – das heißt: Fast die Hälfte aller Arbeiten wird dort nicht von eigenen Mitarbeitern verrichtet.
jen