Führt Niedersachsen eine Maskenpflicht ein?

Kommt auch in Niedersachsen eine Maskenpflicht? Bisher haben sich nur einzelne Städte dazu entschlossen, eine solche Regelung auszusprechen. Nach Wolfsburg hat am Montag auch Braunschweig angekündigt, eine Pflicht zum Tragen von Gesichtsmasken einzuführen. Ähnlich wie in Wolfsburg soll sie ab Sonnabend etwa beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln gelten. Land bleibt bei „dringender Empfehlung“: Die niedersächsische Regierungssprecherin Anke Pörksen sagte am Montag, dass Alltagsmasken zwar sinnvoll seien, um andere vor Infektionen zu schützen, nicht aber dazu verführen dürften, sich selbst in gefährliche Situationen zu bringen. Es bleibe daher zunächst bei einer „dringenden Empfehlung“ statt einer Pflicht. Ministerpräsident Stephan Weil hatte sich am Wochenende überzeugt davon gezeigt, dass das Tragen von Masken etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht in Deutschland wird, „sobald sie ausreichend verfügbar sind“. Lesen Sie auch: Ministerpräsident Stephan Weil im Interview Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hält eine Pflicht für das Tragen von Alltagsmasken in Niedersachsen nicht für ausgeschlossen. „Je besser die nun beschlossenen Lockerungen im Umgang mit dem Coronavirus von guten Schutzmaßnahmen begleitet werden, desto effektiver können wir die Pandemie eindämmen“, sagte Althusmann der HAZ. „Mit Blick auf Nahverkehr und Einzelhandel halte ich eine nachdrückliche Empfehlung zum Tragen von Schutzmasken, die abhängig vom Infektionsgeschehen auch in eine Pflicht münden könnte, für geboten.“ Althusmann rechnet mit einer baldigen Entscheidung darüber. Bayern will Maskenpflicht: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder kündigte am Montag an, Bayern werde in der kommenden Woche eine Maskenpflicht in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr einführen. Bayern ist damit nach Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern das dritte Bundesland mit einer Maskenpflicht. In Sachsen muss seit Montag beim Einkauf und im Nahverkehr ein Mund-Nasen-Schutz oder Schal getragen werden. In Dresden wurden am Montag 15.000 Masken verteilt, zum Teil standen die Menschen Schlange. Ausdrücklich für eine Maskenpflicht warb der niedersächsische FDP-Chef Stefan Birkner. Sicherlich sei das schon eine Einschränkung der persönlichen Freiheit, sagte er der HAZ. Man wolle aber wegkommen von den pauschalen Verboten. Wenn Masken zur Vermeidung von Infektionen getragen würden, könne man das öffentliche Leben in Vereinen, in Geschäften und Betrieben, langsam wieder hochfahren, argumentierte Birkner. Niedersachsen kritisiert Alleingänge: Unterdessen hat Niedersachsen die Alleingänge von anderen Bundesländern bei der Lockerung von Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie kritisiert. Die Länder hätten vergangene Woche mit der Kanzlerin Regelungen bis Anfang Mai vereinbart. „Diesen Katalog sieht Niedersachsen als verbindlich an“, sagte Pörksen. „Wir würden uns wünschen, dass alle Länder sich daran halten würden.“ So hatte etwa Nordrhein-Westfalen auch die Öffnung von großen Möbelhäusern erlaubt, Rheinland-Pfalz die Öffnung von Zoos. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte am Montag vor zu vielen Lockerungen und rügte das Verhalten einiger Länder als „Öffnungsdiskussionsorgien“. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist am Montag auf 9150 gestiegen. Das sind 183 mehr als am Tag zuvor. Geschätzt 5578 Menschen - rund 61 Prozent - sind genesen. Allerdings sind auch 303 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, gestorben. Liveticker: Die Lage in Hannover und Niedersachsen im Überblick Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover: So viele Infizierte gibt es HAZ-Expertenforum: Das antworten Mediziner auf Leserfragen zum Virus Alle Artikel zum Coronavirus in der Region auf einen Blick So können Sie Geschäften, Gastronomie und Freiberuflern in der Region Hannover jetzt helfen Von Volker Goebel, Marco Seng und Michael B. Berger

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