US-Präsident Barack Obama trifft sich Regierungskreisen zufolge noch an diesem Wochenende mit seinen Sicherheitsberatern, um nach einem möglichen Giftgaseinsatz gegen Zivilisten in Syrien alle Optionen auszuloten. Dazu gehöre auch ein Militäreinsatz, sagte ein Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte.
Ein Vertreter des US-Außenministeriums ergänzte, bei dem Treffen werde noch keine endgültige Entscheidung fallen. Auch Außenminister John Kerry werde dem Gespräch per Videokonferenz zugeschaltet. Es wurde allgemein erwartet, dass das Treffen noch am Samstag stattfinden würde.Zuvor hatte US-Verteidigungsminster Chuck Hagel gesagt, Obama habe ihn darum gebeten, Optionen für Syrien vorzulegen.
Aus dem Verteidigungsministerium verlautete, die USA verstärkten ihre Flotte im Mittelmeer um einen vierten Zerstörer, der mit Marschflugkörpern ausgerüstet sei. Die US-Marine habe allerdings bislang keinerlei Anweisungen erhalten, einen militärischen Eingriff in Syrien vorzubereiten.Obama hatte einen Einsatz von Giftgas gegen die syrische Bevölkerung als "rote Linie" bezeichnet und steht deshalb unter wachsendem Druck, in den Konflikt einzugreifen.
Am Freitag drängte ein ranghohes Mitglied der Demokraten den Präsidenten dazu, Luftangriffe gegen die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad anzuordnen. Andernfalls würden Länder in aller Welt die Untätigkeit der USA als Freischein für den Einsatz von Massenvernichtungswaffen interpretieren, argumentierte Eliot Engel, der ranghöchste Demokrat im Außenausschuss des Repräsentantenhauses.In Syrien beschuldigen sich Regierung und Rebellen gegenseitig, Giftgas in einem von Aufständischen gehaltenen Vorort von Damaskus eingesetzt zu haben. Bei dem Angriff am Mittwoch wurden Oppositionsangaben zufolge zwischen 500 und 1300 Menschen getötet, darunter viele Kinder.
(rtr)