Alle Vorgänge um diese Affäre müssten in einem Untersuchungsausschuss lückenlos aufgeklärt werden, sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. "Auch die Rolle des neuen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg."
Schließlich habe auch Guttenberg den Luftangriff als "angemessen" bezeichnet, sagte Nahles der "Bild am Sonntag". "Jetzt steht er an vorderster Front." Allen voran die deutschen Soldaten, aber auch die Öffentlichkeit hätten das Recht, die ganze Wahrheit zu erfahren. "Die Kundus-Affäre ist mit dem Rücktritt von Jung noch lange nicht ausgestanden", sagte die SPD-Politikerin. Das Vertrauen in die politische Führung habe dadurch "massiv gelitten". Ohne dieses Vertrauen seien gefährliche Einsätze der Bundeswehr im Ausland aber schlicht nicht denkbar.
Nach Jungs Rücktritt sprachen sich in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für "Bild am Sonntag" 65 Prozent der Befragten für einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan noch vor der nächsten Bundestagswahl aus. Gegen einen raschen Abzug sind demnach 29 Prozent. Emnid hatte nach dem Rücktritt von Jung am Freitag 502 Menschen befragt.
afp