Gegen das rigide Sparprogramm gingen in Athen nach Veranstalterangaben 4000 Menschen friedlich auf die Straße.
Griechenland hatte am Dienstag offenbar wegen eines unmittelbar bevorstehenden Staatsbankrotts die erste Tranche des internationalen Hilfspakets von IWF und Europäischer Union angefragt. Griechenland erbat demnach insgesamt Kredite von 20 Milliarden Euro - fast die Hälfte der für dieses Jahr vorgesehenen Summe.
Ministerpräsident Giorgos Papandreou sagte während einer Sitzung seines Kabinetts, die Rettungsaktion sei ein großer Erfolg für das Land. Er fügte hinzu: „Die Mehrheit der Öffentlichkeit akzeptiert die Maßnahmen, auch wenn sie nicht erfreulich sind.“ Um dem Staatsbankrott abzuwenden, hat die griechische Regierung ein beispielloses Sparprogramm im Umfang von 30 Milliarden Euro auf den Weg gebracht: Gehälter und Renten werden gekürzt, Steuern erhöht.
Der Demonstrationszug vor das Parlament verlief am Mittwochabend zunächst ruhig, wie die Polizei mitteilte. Die Polizei sprach von rund tausend Demonstranten; die Veranstalter von rund 4000. Zu der Kundgebung hatten die beiden großen Gewerkschaftsverbände GSEE und Adedy aufgerufen. In Sprechchören riefen die Demonstranten zu einem Generalstreik am 20. Mai auf - dem vierten gegen den Sparkurs seit Februar.
Griechenland ist hoch verschuldet und hat Probleme, Geld an den internationalen Finanzmärkten zu leihen. EU und IWF hatten Athen daher Kredite von bis zu 45 Milliarden Euro allein für dieses Jahr zugesagt, innerhalb von drei Jahren sollen bis zu 110 Milliarden Euro fließen können.
afp