Im Juni hatte der damalige Oppositionsführer zugegeben, dass sein Büro seit 2005 Spenden falsch abgerechnet hatte. Auf den Spendenlisten hatten unter anderem die Namen von Toten gestanden. Hatoyama machte einen früheren Mitarbeiter für die unrechtmäßige Verbuchung von Spenden in Höhe von umgerechnet rund 150.000 Euro verantwortlich.
In dem Spendenskandal begann die Staatsanwaltschaft dem Zeitungsbericht zufolge inzwischen mit der Vernehmung von Zeugen, die auf den Spendenlisten geführt wurden. Eine Quelle nannte die Zeitung in ihrem Bericht nicht. Im Mai musste der damalige Chef von Hatoyamas Demokratischer Partei Japans (DPJ), Ichiro Ozawa, wegen des Skandals zurücktreten. Bei den Parlamentswahlen Ende August bezwang die DPL dennoch ihre lange als unbesiegbar geltende Rivalin, die Liberaldemokratische Partei (LDP), die in Japan seit 1955 fast ununterbrochen regiert hatte.
afp