Deutschland liefert den kurdischen Peschmerga-Kämpfern vorerst keine Milan-Raketen mehr. Das bestätigte ein Sprecher von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dem die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" und 30 Tageszeitungen angehören.
Peschmerga haben nachbestellt
60 Milan-Lenksysteme haben die Kurden aus alten Beständen der Bundeswehr bislang für den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) bekommen, dazu 1000 Schuss Munition. Die Peschmerga haben jetzt in Berlin Nachschub bestellt. Doch das Verteidigungsministerium verweigert die Lieferung. Dabei hatte die Ministerin noch am Donnerstag betont, wie wichtig diese Waffen für die Kurden im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) sind. "Erst mit den Milan-Raketen konnten die Peschmerga den IS auf Distanz halten", sagte von der Leyen.
Man prüfe, "wo die bislang ausgehändigten Raketen geblieben sind", sagte ein Ministeriumssprecher dem RND. "Wir schauen, wie die Bedarfslage tatsächlich ist." Genaue Angaben darüber, wie viele der alten Raketen die Bundeswehr noch im Bestand habe, machte das Ministerium nicht. Vorhanden sei lediglich eine "operative Reserve".
Produktion wurde eingestellt
Nachbestellen kann die Bundeswehr keine mehr. "An die Bundeswehr können wir gar nicht mehr liefern, selbst wenn wir wollten. Die Produktion ist bei uns seit Jahren ausgelaufen", sagte ein Sprecher der Herstellerfirma LFK-Lenkflugkörpersysteme GmbH im bayerischen Schrobenhausen.
Von Jörg Köpke