Meistens berichtet die Polizei sachlich über ihre Einsätze. Dieses Mal nicht. "Einem 10-Jährigen den Autoschlüssel in die Hand zu drücken, diesen ins Fahrzeug steigen und den Motor starten zu lassen, zeugt von einem gerüttelt Maß an unverantwortlichem Handeln", schimpfen die Mannheimer Ermittler in ihrem Bericht.
Ihren Angaben zufolge hatte ein 55 Jahre alter Mann sein Fahrzeug auf dem Parkplatz eines Möbelhauses abgestellt. Er habe den Autoschlüssel dann seinem zehnjährigen Sohn übergeben, und dieser habe den Wagen aufgeschlossen, sich hinter das Steuer gesetzt und den Zündschlüssel umgedreht.
Ermittlungen gegen den Vater
"Es kam so, wie es kommen musste", schrieb die Polizei in ihrer Mitteilung. Der Vorwärtsgang sei eingelegt gewesen, das Auto sei direkt vorwärts gefahren – gegen ein anderes Fahrzeug, in dem zwei Frauen saßen. Sie seien durch den Aufprall leicht verletzt worden, teilten die Ermittler mit.
Dem Jungen drohen keine Konsequenzen. "Der 10-Jährige ist aufgrund seines Alters strafunmündig und für sein Handeln nicht verantwortlich", erklärte die Polizei. "Jedoch kann dem Vater durchaus das nötige Bewusstsein für sein Tun unterstellt werden." Der 55-Jährige müsse sich deshalb wegen Ermächtigen zum Fahren ohne Fahrerlaubnis und damit verbundener fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
dpa/RND/wer