Nach einem heißen Sommer mit vielen tödlichen Badeunfällen an Nord- und Ostsee hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Hannover die Statistik für 2014 vorgelegt. Trotz vieler Unfälle an der Küste war die Zahl der bis zum Ende des vergangenen Sommers in Deutschland insgesamt gezählten Badetoten rückläufig.
Bis Anfang September wurden 306 Ertrunkene gezählt, 55 weniger als im Vorjahreszeitraum. Nach Jahren des Rückgangs war die Zahl der Ertrunkenen im Gesamtjahr 2013 auf 446 in die Höhe geschnellt. 2012 gab es 383 Ertrunkene. Trotz der Häufung tödlicher Schwimmunfälle an der Küste ereignen sich rund 80 Prozent der Badeunfälle an unbewachten Binnengewässern.
Trotz etlicher Schwimmunfälle im Sommer ist die Zahl der Badetoten in Niedersachsen im vergangenen Jahr auf 47 gesunken. 2013 waren es noch 52 Tote, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Hannover mitteilte. 4 Menschen starben in der Nordsee, 20 in Flüssen und 15 in Seen. Je drei Menschen starben in einem Schwimmbad und einem Graben. Ein Opfer fiel in ein Hafenbecken, ein anderes in ein Regenrückhaltebecken. Neun von zehn Ertrunkenen in Niedersachsen waren Männer.
DLRG beklagt ausfallenden Schwimmunterricht
Eine Risikogruppe sind ältere Menschen ab 50 Jahren, die ihre Fähigkeiten mitunter überschätzen. Sie machten in der Vergangenheit die Hälfte der Badetoten aus. Heute können zwar rund 80 Prozent der Menschen schwimmen, allerdings rund zehn Prozent weniger als noch Ende der 80er Jahre. Als Gründe sieht die DLRG auch Bäderschließungen und ausfallenden Schwimmunterricht. 2014 erreichten bundesweit gerade mal 50 Prozent der Schüler am Ende der vierten Klasse das Freischwimmer- oder Bronzeabzeichen.
dpa