Die Polizei, die Stadt Duisburg und der Veranstalter Lopavent sehen sich seit langem Vorwürfen ausgesetzt, sie hätten das Ereignis mangelhaft vorbereitet und dann unzureichend auf den tumultartigen Andrang der Besuchermassen reagiert.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt gegen 15 Beschuldigte, hat aber noch nicht über eine Anklageerhebung entschieden. Die Veröffentlichung in der WAZ wollte ein Sprecher der Behörde am Samstag nicht kommentieren. Die veröffentlichten Auszüge verdeutlichen die schon vorher kritisierten Probleme bei dem Einsatz.
Die Funksprüche seien so ausgesucht worden, dass sie den Verlauf der Katastrophe am besten abbilden, erläuterte der Leiter der WAZ-Rechercheredaktion, David Schraven. Deshalb seien auch Abschriften von Telefonkonferenzen der Führungsstellen sowie Protokolle von Zeugenaussagen hinzugefügt worden. So werde nachvollziehbar, wie chaotisch der Ablauf und wie hilflos die eingesetzten Kräfte gewesen seien. Das gesamte Material liegt laut Schraven auch Polizei und Staatsanwaltschaft vor.
dpa