Die Beamten seien allen Hinweisen nachgegangen. In den vergangenen Tagen seien zahlreiche Männer mit Pferdeschwanz, die dem Phantombild ähnelten, vernommen worden, fügte Baur hinzu. Die Identität des Mannes sei aber weiter nicht geklärt.
Zur Tatzeit - am Vormittag des 12. Mai - waren zwei unbekannte Männer in der Nähe des Wohnhauses der Familie Bögerl in Heidenheim-Schnaitheim gesehen worden. Nach einem von ihnen - angeblich ein 30 bis 40 Jahre alter und 1,80 bis 1,85 Meter großer Anhalter - sucht die Polizei mit dem Phantombild. Die Ermittler erhoffen sich von ihm als Zeugen wichtige Hinweise zur Aufklärung der Tat.
Die Suche einer Hundertschaft am Fundort der Leiche ist nach Polizeiangaben am Samstag abgeschlossen worden. Dabei seien zwar einige Gegenstände gefunden worden, ob diese jedoch einen Zusammenhang mit der Tat hätten sei weiterhin unklar, erklärte Baur weiter. Zudem arbeite eine Sonderkommission die bislang über 2.550 Hinweise aus der Bevölkerung ab.
Laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ wird auch der Fahrer eines blauen Passat mit Aalener Kennzeichen dringend gesucht. Das Fahrzeug sei am vergangenen Donnerstagabend in der Nähe des Leichenfundortes in einem Waldstück gesehen worden, berichtete das Blatt. Baur betonte auf Anfrage, dass es zwar einen Hinweis zu einem blauen Passat gegeben habe. Dieser sei jedoch einer von zahlreichen gewesen. Allen Hinweisen werde nachgegangen.
Erpresser sprach ortsüblichen schwäbischen Dialekt
Die 54-jährige Maria Bögerl war vor rund drei Wochen in ihrem eigenen Wagen entführt worden. Kurz nach ihrem Verschwinden forderte ihr Entführer eine Lösegeldsumme von 300.000 Euro. Der Mann, der das Lösegeld verlangte, soll einen ortsüblichen schwäbischen Dialekt gesprochen haben. Die Summe konnte jedoch nicht in der von ihm geforderten Zeit beschafft werden. Erst eine halbe Stunde später als verlangt konnte ihr Ehemann, der Sparkassendirektor Thomas Bögerl, das Geld an der vom Täter mit einer Deutschlandflagge markierten Stelle auf einem Parkplatz an der Autobahn 7 ablegen. Dort wurde es aber bis zum frühen Morgen des 13. Mai nicht abgeholt.
Am Donnerstagabend schließlich entdeckte ein Spaziergänger mit einem Hund in einem Wald zwischen Nietheim und Niesitz die Leiche der Frau. Sie war lediglich mit Ästen bedeckt. Eine Obduktion ergab, dass die 54-Jährige erstochen wurde. Der Todeszeitpunkt ist noch unklar. Nach Polizeiangaben soll die Leiche aufgrund der starken Verwesung längere Zeit dort gelegen haben. Die Beamten hatten das Waldstück, in dem die Leiche gefunden wurde, bei ihren Suchaktionen durchkämmt. Ob die Tote zu dem Zeitpunkt schon dort lag, ist jedoch nicht bekannt.
ap