Fast eine Woche nach den massiven Übergriffen auf Dutzende Frauen in Köln und in Hamburg sind viele Aspekte immer noch unklar. Neben der Anzahl der Opfer geht es dabei vor allem um die Täter. Handelte es sich um eine organisierte Bande? Waren die Übergriffe Teil einer neuen Masche des Trickdiebstahls, ähnlich der "Antänzer"-Methode? Und waren unter den Tätern, wie teils vermutet, wirklich Flüchtlinge? Hinweise darauf gibt es nicht, wie Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) in der Pressekonferenz am Dienstag betonte.
Losgelöst von der unklaren Gemengelage formiert sich nun Widerstand: In Kölns Nachbarstadt Düsseldorf hat sich – als Reaktion auf die Übergriffe in der Silvesternacht – eine Bürgerwehr gebildet. In nur einem Tag hat die Gruppe mit dem Namen "Düsseldorf passt auf" mehr als 1000 Mitglieder gesammelt, wie die "Rheinische Post" berichtet.
Erster Rundgang am Samstag geplant
Der Plan der Gruppe: Sie will bei Großveranstaltungen und am Wochenende durch die Straßen ziehen, um für Sicherheit zu sorgen. Ein politisches Ziel weisen die Urheber von sich. Ihnen sei nur wichtig, die "Stadt für unsere Damen sicherer zu machen".
Die Macher betonen dabei, dass sie auf "Präsenz und Gewaltlosigkeit" setzen. Allerdings: Laut RP-Bericht gehören der Düsseldorfer Bürgerwehr, die für diesen Samstag ihren ersten Rundgang plant, auch Mitglieder von Rockergruppen an. Die Düsseldorfer Polizei betrachtet die Entwicklung kritisch. Ein Sprecher sagte der "RP": "Bewusst und gezielt sich auf die Suche nach Straftätern zu machen, ist nicht Sache des Bürgers."
zys