Szenen wie in einem Actionfilm sollen sich auf der Autobahn 7 in Schleswig-Holstein abgespielt haben. Nach einem Streit ist ein 28-Jähriger bei Neumünster sechs Kilometer weit auf der Motorhaube eines Kleinwagens mitgefahren.
Als die 68-jährige Fahrerin und ihr Beifahrer auf dem Seitenstreifen stoppten, kam es zu Handgreiflichkeiten, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte. Zuvor hatte das "Flensburger Tageblatt" berichtet. Der 28-Jährige erlitt bei der halsbrecherischen Fahrt am Montag leichte Verletzungen.
Tritte auf die Windschutzscheibe
Hintergrund des Vorfalls war ein Nachbarschaftstreit, dem das Paar entgehen wollte. Der 28-Jährige setzte sich jedoch auf die Motorhaube. Die 68-Jährige gab trotzdem Gas und fuhr in Schlangenlinien und mit Bremsmanövern, um den Mann loszuwerden. Auf der nahe gelegene Autobahn fuhr sie mit Tempo 80 bis 90. "Das war wie in einem Actionfilm", sagte Polizeisprecher Rainer Wetzel.
Der muskulöse Mann habe wiederholt während der Fahrt auf die Windschutzscheibe eingetreten, die irgendwann komplett lädiert gewesen sei. Versuche, ihn "durch Bremsungen und Fahren in Schlangenlinien abzuschütteln", seien gescheitert, so berichtet der Beifahrer dem Flensburger Tageblatt.
Aus dem Auto heraus rief der Beifahrer schließlich die Polizei an. "Die Kollegen haben ihm dann gesagt, dass der Wagen stoppen soll." Die Beamten ermitteln wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Körperverletzung.
dpa/zys