Die Kinderschwester hatte die Babys nach der Erstlingsuntersuchung in die falschen Betten gelegt. Die Klinikleitung sprach von "menschlichem Versagen". Der Mutter sei der Irrtum aufgefallen, als sie ihr Neugeborenes habe wickeln wollen. "Sie hatte ein Mädchen am Wickeltisch vor sich liegen und nicht ihren Sohn", sagte Krankenhaussprecherin Simone Pfandl-Pichler der "Kronen-Zeitung".
Kinderschwester wurde verwarnt
Klinik-Vorstand Uwe Lang versicherte, dass die Verwechslung auch den Mitarbeitern des Krankenhauses bald aufgefallen wäre: Die Babys trügen Identifikationsbänder, und diese würden jeden Morgen und jeden Abend mit den Daten der Mutter verglichen. Die Kinderschwester sei verwarnt worden, die Klinikleitung habe sich bei den Müttern entschuldigt.
Es ist vielleicht nicht die erste Verwechslung in Graz: Eine Frau fand 2015 durch eine Blutspende zufällig heraus, dass ihre 25 Jahre alte Tochter nicht ihr leibliches Kind ist. Sie vermutet, dass ihr Baby mit dem einer anderen Frau in der Klinik vertauscht worden ist, wie die "Kronen-Zeitung" schreibt.
200 DNA-Tests wären erforderlich
Die Verwechslung müsste zwischen dem 15. Oktober und dem 20. November 1990 passiert sein. In diesem Zeitraum sind nach Angaben der Klinik rund 200 Mädchen im Krankenhaus geboren worden.
Um den Fall aufzuklären, müssten alle einen DNA-Test machen lassen, und zwar freiwillig. Rund 30 Frauen haben sich gemeldet, um eine genetische Verwandtschaft zur Mutter auszuschließen – bislang wurde keine DNA-Übereinstimmung gefunden.
wer/afp