Der frühe Sommer und das gute Wetter haben in Deutschland für höhere Ertrinkungszahlen gesorgt als noch im Vorjahr. In den ersten sieben Monaten sind insgesamt 279 Menschen ertrunken und damit 37 mehr als 2017. Das teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Freitag in Scharbeutz mit.
„Hatten wir im letzten Jahr durch den eigentlich nicht vorhandenen Sommer vergleichsweise geringe Ertrinkungszahlen, beweisen die anhaltenden Temperaturen und das schöne Wetter einmal mehr, dass es leider auch in die andere Richtung gehen kann“, sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese. Allein im bereits sehr warmen April starben mit 37 Menschen zwölf mehr als im Vergleich zum Vorjahr, im Mai starben 51 Menschen (41 im Vorjahr).
250 Menschen kamen an ungesicherten Badestellen ums Leben
Die meisten Fälle ereigneten sich an ungesicherten Badestellen im Binnenland. Dort kamen seit Jahresbeginn 250 Menschen ums Leben. 104 von ihnen starben in Flüssen, 116 in Seen und Teichen, elf in Kanälen. Das Risiko zu ertrinken, sei an diesen Badestellen sehr hoch, so Wiese. Die DLRG fordert daher auch für Binnengewässer, mehr Bewachung durch Rettungsschwimmer und appelliert an Länder, Kommunen und Badbetreiber, für mehr Sicherheit zu sorgen.
Die Zahl der Menschen, die an den Küsten ertrunken sind, sei deutlich gesunken. Sieben starben an der Ostsee, ein Mensch an der Nordsee. Im letzten Jahr waren es insgesamt noch 25. Dies sei laut DLRG der Arbeit des Zentralen Wasserrettungsdiensts Küste (ZWRD-K) zu verdanken. Auch am Meer ertrinken die Menschen vor allem an unbewachten Stränden, durch Alkohol und Selbstüberschätzung.
Nur 19 Prozent der Ertrunkenen waren Frauen. Männer seien nach wie vor die Risikogruppe. „Leichtsinn, Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung sind hier die Hauptursachen“, erläuterte der DLRG-Sprecher.
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Von RND/mkr