Die „Forza Motorsport“-Reihe war schon immer ein Traum für Autoliebhaber. Im vierten Teil, der gerade für die Xbox360 erschienen ist, stehen 500 Autos von 80 Herstellern im Fuhrpark der Rennsimulation. Im virtuellen Autohaus „Autovista“ kann man die blank polierten Fahrzeuge aus jedem Blickwinkel betrachten, sich ans Steuer setzen oder einen Blick unter die Motorhaube werfen. Die Auswahl reicht von Edelkarossen wie dem Ferrari 458 Italia über amerikanische Muscle-Cars bis zum VW Golf. Dazu gibt es zahlreiche Hintergrundinformationen über jedes Fahrzeug – damit wäre allein „Autovista“ für manche Autofans den Kauf wert.
Aber „Forza Motorsport 4“ ist natürlich immer noch eine Rennsimulation. Im umfangreichen Karrieremodus geht es zu zahlreichen Autorennen rund um die Welt. Zehn Meisterschaften stehen dabei zur Auswahl, aufgelockert werden die Rennen durch Spaß-Events wie Auto-Bowling oder Hindernis-Parcours. Die Strecken sind originalgetreu nachgebaut, neu dabei sind in der vierten Ausgabe etwa der Hockenheimring oder der Indianapolis Motor Speedway. Neben der Karriere sind auch Einzelrennen im Kampf um die beste Zeit möglich, und im Mehrspielermodus werden die Rennen gegen menschliche Mitspieler im Splitscreen oder via Internet ausgetragen.
Die Steuerung lässt sich jederzeit anpassen: Anfänger schalten Fahrhilfen wie ABS, Traktionskontrolle oder gar eine Rückspulfunktion ein, mit der Fahrfehler nachträglich ausgebügelt werden können, Profis deaktivieren alle Automatiken und bekommen dann eine knallharte Rennsimulation, bei der sich die Autos realistisch verhalten, aber mit etwas Übung sehr gut steuern lassen. Je mehr Fahrhilfen eingeschaltet werden, desto weniger Punkte gibt es jedoch für einen Rennsieg. Diese Credits werden benötigt, um neue Wettbewerbe und Autos freizuschalten oder um das Auto zu tunen. Dabei kann man sich entweder die Motoreinstellungen vornehmen oder sein Fahrzeug optisch mit neuem Lack oder Logos seinen Wünschen anpassen.
Neu in „Forza Motorsport 4“ ist die Kinect-Unterstützung. Wer über das Kamerasystem verfügt, benötigt kein Gamepad zum Spielen – die Kinect-Kamera erkennt die Bewegungen des Spielers und überträgt sie ins Spiel. Das ist besonders für Anfänger hilfreich, Profis werden jedoch kaum auf ihr Lenkrad verzichten wollen.
Die Präsentation ist in „Forza Motorsport 4“ ausgezeichnet: Die Grafik ist fotorealistisch von Spiegelungen im Lack der Autos bis zu den postkartentauglichen Streckenhintergründen etwa beim Rennen in den Berner Alpen. Die Soundkulisse steht dem mit realistischen Motorengeräuschen in nichts nach. Ein Nachteil ist allerdings, dass es weder Wettereffekte noch Nachtrennen gibt.
„Forza Motorsport 4“ erfindet zwar das Rad nicht neu, betreibt aber gegenüber dem sehr guten Vorgänger Feintuning an den richtigen Stellen. Eine bessere Rennsimulation gibt es derzeit nicht für die Xbox360.
„Forza Motorsport 4“ gibt es für die Xbox360. Es ist ohne Altersbeschränkung freigegeben und kostet etwa 50 Euro.
jhf