Ein toter Wolf ist bei Munster gefunden worden. Wie Sprecherin Herma Heyken des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilte, wurde das Tier von einem Bundesforstmitarbeiter auf dem Truppenübungsplatz Munster Nord bereits am späten Sonntagabend entdeckt. Erste Untersuchungen haben ergeben, dass die Wölfin vermutlich schon vor mehreren Tagen an den Folgen einer Bissverletzung verendet ist. Anders als zunächst vermutet gibt es keine Hinweise auf einen Verkehrsunfall. Welches Tier zugebissen hat, ist noch unklar. Besonders tragisch: Der Tod der Wölfin könnte auch für weitere Wölfe den Tod bedeuten. Das Tier hat offenbar erst vor kurzem Welpen geboren.
Weil die Wölfin ein Sendehalsband getragen habe, konnte das Tier als die Schwester des Rüden MT6 – auch "Kurti" genannt – identifiziert werden. Der Rüde MT6 war am 27. April bei Bad Fallingbostel wegen seines auffälligen Verhaltens erschossen worden. Das Tier hatte sich immer wieder ohne Scheu Menschen bis auf wenige Meter genähert und soll zuletzt den angeleinten Hund einer Familie angegriffen haben. MT6 wurde so zum bundesweit ersten Wolf, der seit Rückkehr der Tiere wegen Verhaltensauffälligkeiten im staatlichen Auftrag erschossen wurde. Wolfsfreunde haben die Maßnahme heftig kritisiert.
dpa/ran/ewo