Nach anhaltender Kritik am Corona-Schutz an niedersächsischen Schulen will die Landesregierung 45 Millionen Euro für weitere Maßnahmen bereitstellen. Das kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag in Hannover an.
Für 20 Millionen Euro sollen nach Tonnes Worten Aushilfskräfte eingestellt werden, etwa zur Beaufsichtigung von Schülern bei einem Unterricht in aufgeteilten Gruppen. Sie sollen auf Basis von 450-Euro-Verträgen beschäftigt werden. Für weitere 5 Millionen Euro soll zusätzliches pädagogisches Personal angestellt werden. Die Möglichkeit zur Bewerbung soll bereits am Mittwoch über die Internetseite des Kultusministeriums gegeben werden. Weitere 20 Millionen Euro will die Landesregierung für Corona-Schutzmaterial ausgeben, etwa für Kusntstoffglasabdeckungen, Schutzmasken aber auch Raumlüfter.
Tonne betonte noch einmal, dass nicht die Schulen der Grund ansteigender Corona-Zahlen seien. „In den Schulen finden keine Superspreader-Ereignisse statt.“ 80 Prozent aller niedersächsischen Schulen arbeiteten normal, elf Schulen in Niedersachsen seien komplett geschlossen, 333 Schulen befänden sich im Wechselmodell, an weiteren 331 Schulen seien einzelne Klassen in Quarantäne.
Tonne muss Kritik einstecken
Verbände und Gewerkschaften hatten das Festhalten an einem uneingeschränkten Präsenzunterricht, alleine gestützt auf ein Konzept des regelmäßigen Lüftens, bemängelt. Neben der Opposition hatte auch der Koalitionspartner CDU in der letzten Landtagssitzung den Kurs von Tonne kritisiert und weiterführende Konzepte gefordert.
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Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte das Festhalten am Präsenzunterricht am Montagabend verteidigt. 80 Prozent der Schulen hätten in der vergangene Woche im Normalbetrieb gehalten werden können.
Von RND/lni/jok