Die Grünen in Niedersachsen haben ihre Forderung nach einem Aufnahmeprogramm für unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus griechischen Lagern bekräftigt. „Wir können und wir müssen Kindern helfen, die ihre Heimat allein verlassen mussten und die seit Monaten unter unmenschlichen Verhältnissen in Lagern ausharren“, sagte die Landesvorsitzende Anne Kura am Samstag.
Sie sprach von einer humanitären Katastrophe. Die immer dramatischere Situation in den Lagern auf den griechischen Inseln lasse ein menschenwürdiges Leben nicht zu. In Niedersachsen hätten sich 25 Kommunen bereit erklärt, zusätzlich Geflüchtete aufzunehmen. Es gebe zwar eine Initiative von Innenminister Boris Pistorius. Der SPD-Politiker habe sich aber gegenüber dem Bundesinnenminister bisher nicht durchsetzen können.
Eine Katastrophe für die EU
Pistorius hatte bereits mehrfach gefordert, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge schneller aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln in andere europäische Länder gebracht werden sollten. Für Niedersachsen erklärte er die Bereitschaft, 100 bis 200 unter 14-Jährige zu holen.
Ende Januar hatte sich auch Bremen bereiterklärt, mindestens 20 unbegleitete Minderjährige aus griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen. „Die Verhältnisse sind inhuman, eine Katastrophe und ein Schande für die EU“, sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) damals.
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Von RND/dpa