Kein Frühschwimmen vor der Arbeit, kein Schwimmunterricht in der Schule, keine Wassergymnastik für Senioren und kein Treffen mit Freunden im Freibad: Wann die aufgrund der Corona-Pandemie geschlossenen Schwimmbäder in Niedersachsen wieder öffnen dürfen, ist ungewiss. Bis zum 3. Mai dauern die Beschränkungen der Bundesregierung auf jeden Fall. In Niedersachsen überbrücken Schwimmbäder die Zwangspause auf unterschiedliche Weise, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Lüneburg: Mitarbeiter helfen im Klinikum aus
Dort sollen Mitarbeiter der Salztherme trotz geschlossenen Schwimmbades weiterhin beschäftigt bleiben. Sie helfen in der Zeit am städtischen Klinikum aus. Die Mitarbeiter der Therme stehen als Sicherheitsbeauftragte vor den Eingängen oder erledigen logistische Aufgaben. „Wir unterstützen am Klinikum, damit das medizinische Personal sich auf seine Arbeit konzentrieren kann“, sagte der Geschäftsführer des Lüneburger Erlebnisbades, Dirk Günther.
Für einen Teil des Bades stehen bis 2021 Sanierungsarbeiten an. Den nutzbaren Teil möchte der Geschäftsführer aber auch zügig wieder öffnen. Er schaut mit Zuversicht auf die kommende Zeit. „Wir sind ein sicherer Ort“, glaubt er. Das Ansteckungsrisiko beim Schwimmen mit ausreichend Abstand hält er für gering. Wichtig sei es, außerhalb des Wassers Hygienevorschriften einzuhalten und nur eine bestimmte Anzahl von Menschen reinzulassen.
Region Hannover: Wartungsarbeiten werden vorgezogen
Im Stadionbad in Hannover werden die Sanitäranlagen obdachlosen Menschen während der corona-bedingten Schließzeit an vier Tagen der Woche zur Verfügung gestellt werden. „Viele Angebote fallen für Obdachlose wegen der Corona-Krise weg. Sie sollen diese Möglichkeit trotzdem angeboten bekommen“, sagte Stadtsprecher Udo Möller.
Im besucherleeren Aqualaatzium in Laatzen bei Hannover werden die Wasserbecken geleert und derzeit Sanitärarbeiten durchgeführt. Die Krise ist auch dort stark zu spüren - umso mehr freut sich das Unternehmen über unterstützende Nachrichten von Kunden, die eintreffen.
Göttingen: Hoffen auf den 1. Juni
In Göttingen gibt es ein Autokino am Freibad am Brauweg. Eigentlich war wie im vergangenen Jahr ein Open-Air-Kino auf den Freibadwiesen geplant. „Wir haben das Open-Air-Kino aus dem Freibad auf den gegenüberliegenden Parkplatz als Autokino umfunktioniert, so dass wir das Angebot der Unterhaltung aufrecht erhalten konnten“, sagte der Geschäftsführer des Göttinger Badeparadieses, Andreas Gruber. Die Hoffnung sei aber groß, am 1. Juni für Wasserliebhaber wieder öffnen zu dürfen.
Wolfsburg: Renovierung vorgezogen
Das Badeland Wolfsburg hat die für den Sommer geplanten Renovierungen vorgezogen und werde somit den ganzen Sommer über geöffnet bleiben, sagte Sportdezernentin Monika Müller.
Oldenburg: Arbeiten vom September vorgezogen
Den gleichen Weg geht das Olantis Bad in Oldenburg. Die Wartungsarbeiten, die für September angesetzt waren, wurden laut einem Sprecher vorgezogen.
Osnabrück: Bad kämpft ums Überleben
Beim privatbetriebenen Osnabrücker Carpesol kommt eine Renovierung nicht in Frage. „Selbst in der jetzigen Situation haben wir immer noch einen monatlichen Kostenaufwand von circa 150 000 Euro bei null Einnahmen“, sagte Geschäftsführer Dennis Spellbrink. Aktuell würden alle finanziellen Mittel benötigt, um das Bad aufrechterhalten zu können. Es gehe ums Überleben.
Von RND/lni