Nach Nato-Einsatz: Marinesoldat überrascht Freundin mit Heiratsantrag

Mit dieser Überraschung hat Claudia Scheller nicht gerechnet. Eigentlich will sie am Donnerstagmorgen nur ihren Freund abholen, der als Obermaat bei der Deutschen Marine aus den Nato-Einsatz wiederkehrt. Gespannt wartet die 25-Jährige gemeinsam mit einer Freundin auf dessen Ankunft im Hafen des Marinestützpunktes Hohe Düne. Nach fast einem halben Jahr auf Distanz, möchte sie ihren Liebsten bloß noch in die Arme schließen. „Ich kann es gar nicht erwarten ihn wiederzusehen“, sagt Scheller und hüpft ungeduldig von einem Bein auf das andere. Als der Tender dann endlich den Hafen erreicht, ist die Stralsunderin völlig sprachlos. „Claudia S., willst du mich heiraten“ steht auf einem Banner geschrieben, welches am Boot befestigt ist. Noch ehe sie überhaupt realisieren kann, was sie da gerade gelesen hat, kullern ihr auch schon erste Tränen über das Gesicht. „Ich habe nichts geahnt“, schluchzt sie und schaut ihre Freundin Lisa Kubert fragend an. Diese erwidert ihren Blick und beginnt zu lachen. „Nun hat die Heimlichtuerei ein Ende.“ Seit Wochen haben sie und der Obermaat diese Überraschung vorbereitet. Nachdem der Tender festgemacht hat und der Kommandant von Bord gegangen ist, darf auch Obermaat Ole Diehr an Land gehen. Mit entschlossenem Schritt nähert er sich seiner Freundin, geht vor ihr in die Knie und stellt die alles entscheidende Frage. Kaum hat Scheller mit „ja“ geantwortet, jubeln und applaudieren Diehrs Kameraden. „Ein dreifaches Hurra für den geglückten Heiratsantrag“, ruft Flottenadmiral Christian Bock und alle Soldaten folgen seiner Anweisung. Obwohl der Obermaat die Antwort seiner Freundin schon erahnt hat, liegen die Nerven bei ihm blank. „Meine Knie schlottern und meine Pulsuhr hat zwischendurch mehr als 120 Schläge pro Minute gemessen“, gesteht er und gibt seiner Verlobten noch einmal einen Kuss. Bereits seit seiner Abfahrt in den Nato-Einsatz vor fast einem halben Jahr hat der 29-Jährige auf diesen Moment hingefiebert. „Damals habe ich mit der Planung begonnen“, verrät der Stralsunder. Lediglich das Banner hat er erst vor zwei Tagen angefertigt. Jetzt aber ist er froh, dass er gemeinsam mit seiner Liebsten nach Hause fahren und die nächsten Wochen in Zweisamkeit genießen kann. „Das fühlt sich alles noch so unwirklich an.“ Lesen Sie auch: Tender „Donau“ zurück in Rostock: Warum die Soldaten diesen Einsatz nicht vergessen werden Dieser Marine-Offizier führt den Warnemünder Tender „Donau“ in den Nato-Einsatz Von Susanne Gidzinski