Die Gesundheitsämter in Niedersachsen verzeichnen eine steigende Zahl von Grippemeldungen. Dennoch lässt sich zurzeit aus Sicht des Landesgesundheitsamtes noch nicht von einer Grippewelle sprechen. In der ersten Kalenderwoche des neuen Jahres liege die Positiv-Rate beim Influenza-Virus bei 15 Prozent, sagte am Freitag Dagmar Ziehm, Sprecherin des Landesgesundheitsamtes. „Wir sprechen vom Beginn der Influenza-Welle erst, wenn es 20 Prozent sind“, sagte sie.
Allerdings ist die von den Laboren gemeldete Grippefälle-Zahl niedersachsenweit mit Blick auf den Anfang der Saison bereits relativ hoch. Das könne aber auch dadurch kommen, weil jetzt mehr getestet werde. „Wir halten diese Zahlen nicht für so aussagekräftig“, sagte Ziehm. Schließlich gingen nicht alle Erkrankten auch zum Arzt.
Hinweise auf anstehende Grippewelle
Die Positiv-Rate sei das härtere Kriterium. Diese werde in Zusammenarbeit mit Arztpraxen erhoben, die Abstriche von Patienten mit grippeartigen Symptomen direkt an Landesgesundheitsamt schicken. Das Labor untersuche die Proben auch auf andere Viren. Erst wenn bei einem Fünftel dieser Proben der Influenza-Virus nachgewiesen werde, könne man von einer Grippewelle sprechen.
Allerdings seien die erhöhten Meldezahlen durchaus ein Hinweis darauf, dass die Menschen kränker seien. Es könne durchaus sein, dass die Grippewelle in der nächsten Woche beginne - vielleicht aber auch nicht. „Wir raten zu einer Grippe-Schutzimpfung - es ist nicht zu spät“, sagte Ziehm.
Von RND/dpa