ZDF-Trödelshow: Fundstück aus Wittingen erobert bei Bares für Rares die große Fernsehbühne

Moderator Horst Lichter, der einst als Fernsehkoch berühmt wurde, hat ihn als „Herr Kollege“ begrüßt. Und auch Händler Roman Runkel ist gelernter Koch. Für Gastronom Christian Schroeder aus Rade war der Besuch in der ZDF-Trödelshow Bares für Rares beinahe eine Art Branchentreffen. Dabei waren er und seine Frau Sabine eigentlich dort, um eine seltene Walzen-Spieldose meistbietend zu verkaufen. Mit dem Ergebnis ist das Ehepaar sehr zufrieden. Christian Schroeder, der den Gasthof Radener Deele betreibt, baut im Dorf einen alten Resthof zum Schäferwagenhotel um – und dort hat er die Walzen-Spieldose, eine Art Musikinstrument, entdeckt. Für den Experten Sven Deutschmanek war es „eine der schönsten Walzen-Spieldosen, die ich je gesehen habe“. Und auch Moderator Horst Lichter geriet regelrecht ins Schwärmen: „Das ist nicht nur schön, das ist herausragend“, sagte er, als Deutschmanek die ersten Töne erklingen ließ. Christian Schroeder berichtet von einer familiären Atmosphäre während des Drehs: „Es war coronabedingt alles sehr streng organisiert“, erinnert sich Christian Schroeder an den Dreh im November. Im Kölner Studio waren wirklich nur die Menschen, die zum Dreh gehörten. Es wurde penibel darauf geachtet, dass die notwendigen Abstände auch wirklich eingehalten werden, sogar mit dem Zollstock. „Die Atmosphäre war trotzdem sehr familiär. Es war sogar noch Zeit, sich mit den Händlern, den Experten und mit Horst Lichter zu unterhalten“, berichtet Christian Schroeder. Bildergalerie: Ehepaar aus Rade bei Bares für Rares: Das Musikgerät der Schweizer Firma „Mermod Frères“ stammte Sven Deutschmanek zufolge aus der Zeit um 1900, und „die Schweizer konnten das am besten“, wusste der Experte. Kein Wunder, dass die Expertise die Erwartung der Schroeders übertraf. Auf 7000 bis 8000 Euro schätzte Sven Deutschmanek den Wert. 3000 Euro hatten sich Sabine und Christian Schroeder im Vorfeld gewünscht – die legendäre Händlerkarte war ihnen also sicher. Die Taktik im Händlerraum hatten sich die Schroeders schon zurecht gelegt. „Meine Frau ist die bessere Verhandlungsführerin. Sie ist da etwas abgebrühter“, sagte Christian Schroeder vor laufender Kamera. Verhandlungsgeschick war dann auch nötig. 500 Euro betrug das erste Gebot. In relativ kleinen Schritten ging es weiter, bis Sabine Schroeder schließlich bei 2700 Euro eingriff: „Wir können auch ruhig in 1000er Schritten weitermachen.“ Als Händler Roman Runkel schließlich 5000 Euro für das „Hammerobjekt“ bot, das einen Platz in seinem Hofladen bekommen soll, schlugen die Schroeders ein – der Deal war gemacht. Ein Händler in Hannover hatte den Schroeders weniger für die Walzen-Spieldose geboten: „Wir sind vollends zufrieden“, sagte Christian Schroeder noch in der Sendung. Heute sagt er: „Es war spannend und definitiv kein Fake. Vorher war ich etwas skeptisch, ob es nicht vielleicht doch ein Drehbuch gibt.“ Schroeder berichtet, dass er und seine Frau die Walzen-Spieldose auch schon einem Händler in Hannover angeboten hatten. Der bot ihnen zu wenig – und daraufhin bewarb sich das Ehepaar bei Bares für Rares. Das Geld stecken die Schroeders in ihr Schäferwagenhotel, das zur Saison 2022 in Rade eröffnen soll. Sie wollen dort acht Wagen unterschiedlicher Größe mit insgesamt 20 Betten aufstellen. Das Hotel wird im Stil eines Hostels mit zentraler Küche und Sanitäranlagen betrieben und soll vor allem Wanderer und Radfahrer ansprechen. Die Schäferwagen werden übrigens von einer Tischlerei aus dem Gifhorner Nordkreis hergestellt. Lesen Sie auch: Masken auch bei Inzidenz 10: Niedersachsen legt Corona-Öffnungsplan vor Anzeige gegen Gifhorner Schüler: 16-Jähriger streamt Unterricht Terminvergabe beginnt: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Impfung im Kreis Gifhorn Von Christian Albroscheit