Warum Pollhöfen das schwerere Feuerwehrfahrzeug bekommt

Wie schwer darf das neue Feuerwehrfahrzeug für Pollhöfen sein? Reicht das in der Feuerschutzkonzeption vorgesehene Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen? So sah es der ursprüngliche Beschlussvorschlag vor, aber der Wesendorfer Samtgemeinderat entschied anders. Dirk Wegmeyer (CDU), Vorsitzender des Feuerschutzausschusses, erinnerte kurz daran, dass die Führerscheine der Knackpunkt sind: Für das 7,49-Tonnen-Fahrzeug reicht die Führerscheinklasse C1, für jedes schwerere Fahrzeug ist ein Führerschein der Klasse C erforderlich. „Das schwerere Fahrzeug ist aber für die Zukunft ausgerichtet“, betonte Wegmeyer, und der entsprechende Beschluss fiel einstimmig – auch der Samtgemeindeausschuss hatte sich schon für das schwerere Fahrzeug entschieden. Robuster und mehr Platz: Im vorigen Oktober hatte sich der Samtgemeinderat bereits zwei in Frage kommende Fahrgestellvarianten vorstellen lassen. Eines hatte ein zulässiges Gesamtgewicht von 6,3 Tonnen mit der Möglichkeit einer Auflastung bis 7,2 Tonnen, das andere ein zulässiges Gesamtgewicht von 8,8 Tonnen mit der Möglichkeit einer Ablastung auf 7,49 Tonnen. Letzteres wurde „im Hinblick auf seine Robustheit und Platzkapazität von der Mehrheit favorisiert“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Allerdings hat sich mittlerweile herausgestellt, dass die Ablastung nicht mehr ohne weiteres möglich ist: Da dieses Fahrgestell nur noch mit einem weiteren Tank zur Betankung mit dem Zusatzmittel Ad-Blue erhältlich ist, fehlen Gewichtsreserven für eine zusätzliche Ausstattung des Fahrzeugs über den Standard hinaus. Weder Stromerzeuger noch Beleuchtungsausstattung dürften mitgeführt werden, ebenso wenig weitere Beladung, die noch angeschafft werden soll wie beispielsweise Flutlichtstrahler und Schläuche sowie Werkzeuge. Die Feuerwehr hatte sich im Vorfeld für die zusätzliche Beladung ausgesprochen, und im Feuerschutzausschuss hatte Gemeindebrandmeister Torsten Winter noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich lohne, in die erforderlichen Führerscheine für die jüngeren Wehrmitglieder zu investieren. Entsprechend stellte der Samtgemeinderat 167 000 Euro für das Fahrgestell sowie 5000 Euro für die Ausstattung des Tragkraftspritzenfahrzeugs mit Wasser parat, die Kommunale Wirtschafts- und Leistungsgesellschaft (KWL) bekam den Auftrag, die Ausschreibung zu erarbeiten. Meistbietend versteigert: Wenn das neue Fahrzeug da ist, wird die vorhandene Beladung des alten Fahrzeugs umgepackt, das Altfahrzeug wird dann ausgesondert und meistbietend verkauft. Von Christina Rudert