Die Bühne des vollbesetzten Hofcafés hatte sie für ihr Programm „Typisch Frau“ mit Shopping-Taschen namhafter Designer, Batterien von Nagellacks, Handtaschen, Schuhen und Dingen mit unklarem Gebrauchswert ausstaffiert. Beherrschende Farbe der Requisite war pink. Auch auf den Tischen im Zuschauerraum fand frau pastellfarbige Utensilien vor, die die eigene Handtasche fast entbehrlich machten.
„Pink hatte schon immer versucht, sich in mein Leben zu schleichen“, bekannte Gründemann und veranschaulichte diesen „schleichenden“ Prozess entlang den gängigen Frauen-Klischees mal in mörderischen High Heels, mal in die Wohlfühl-Jogginghose und mit vielen selbstironischen Bekenntnissen.
Die Höhepunkte des selbst geschriebenen Programms waren aber die Songs, die Pianist Markus Schell mit Klavierspiel und immer wieder auch mit pointierten Bemerkungen begleitete. Aus „99 Luftballons“ von Nena wurden „99 Handtaschen“, aus „rote Lippen soll man küssen“ von Cliff Richard „Schokolade soll man essen“. Besonders eindrucksvoll die Interpretation von „Fever“ von Peggy Lee, mit dem Gründemann nicht die weibliche Leidenschaft sondern männliche Wehleidigkeit besang.
Ein weiteres „Heimspiel“ in absehbarer Zeit sagte Sonja Gründemann sofort zu.
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