Radweg an der K 7 bei Wesendorf: Corona-Krise bremst Erneuerung aus

In der Erneuerung des Radwegs entlang der Kreisstraße 7 von der Krümme nach Wesendorf ist wohl der Wurm drin. Erneut muss der Baustart verschoben werden – und wer, wenn nicht das Corona-Virus, steckt diesmal dahinter? Aber das nur indirekt. Auf 3,2 Kilometern für 290 000 Euro die alte Fahrbahn komplett rausreißen, neue Tragschotterschicht, neue Asphaltdecke und neue Bankette einbauen: Ursprünglich hatte der Landkreis Gifhorn im Sommer vorigen Jahres die Erneuerung der holprigen Flickenpiste von Wesendorf zur Krümme für den Herbst 2019 angekündigt. Ende November hatte er auch eine Firma mit den Radwegearbeiten beauftragt. Vorausgegangen waren dem jedoch umfangreiche Untersuchungen der gesamten Strecke auf mögliche Kampfmittel. Und damit ging der Ärger los. „Die Arbeiten waren ursprünglich noch für einen Baubeginn im März eingeplant“, teilt Landrat Dr. Andreas Ebel mit. Doch vorher hätte das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) die Asphaltdecke aufnehmen und darunter nach alten Kampfmitteln – zum Beispiel Bombenblindgängern – sehen müssen. „Im Falle von Bergungsmaßnahmen können umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen erforderlich werden, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten“, sagt Ebel. Doch so etwas sei in Zeiten der Kontaktsperre im Zuge der Corona-Krise undenkbar. Folge: Keine Kampfmittelbeseitigung, kein Radwegneubau. Kleiner Trost für die Radfahrer: Die alte Asphaltdecke ist noch nicht weggerissen. „Die vorgesehenen Arbeiten konnten seitens der Abteilung Kreisstraßenwesen rechtzeitig zurückgestellt werden, sodass der vorhandene Radweg solange noch befahren werden kann, bis die Klärung der Kampfmittelfreiheit fortgesetzt werden kann“, sagt Ebel. Weitere Bauarbeiten im Nordkreis: Dafür kommt der Landkreis bei anderen Radweg- und Fahrbahnarbeiten im Nordkreis voran. Im weiteren Verlauf der K 7 soll die Radwegsanierung zwischen Hankensbüttel und Oerrel auf einer Länge von etwa 800 Metern voraussichtlich im Sommer erfolgen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 220 000 Euro. Der Fahrbahnausbau der K 17 im Zuge der Ortsdurchfahrt Lüben ist innerorts im Februar erfolgt, die Fertigstellung zwischen April und Mai vorgesehen (500 000 Euro). Der Ausbau im weiteren Verlauf der K 17 nach Stöcken wird laut Ebel in Kürze erfolgen. Der Baubeginn ist für Juli 2020 geplant (660 000 Euro). Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Räderloh (K 1) für 722 000 Euro mit GVFG-Förderung verläuft planmäßig. Ebel: „Derzeit sind bereits die Hochborde in Teilbereichen gesetzt. Die Fertigstellung ist in diesem Sommer vorgesehen.“ Lesen Sie auch: Baut der Landkreis bald mehr Radwege an seinen Straßen? Das ist bei Radwanderwegen geplant Von Dirk Reitmeister

Radweg an der K 7 - Mit dem Corona-Virus ist endgültig der Wurm drin