Grüne fordern Aus von Erdölförderung in Wasserschutzgebieten

Wie mittlerweile der Konzern Vermilion erklärt, habe es nach der Leckage Ende Mai an einer Erdölleitung im Wasserschutzgebiet Schönewörde und im Ergebnis weiterer Prüfungen an der betroffenen Lagerstättenwasserleitung weitere vier Schadstellen gegeben, die in kleinerem Umfang vollständig saniert seien. Dies bestätigt auch die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Imke Byl. Die Grüne war bei einem Rundgang vor Ort durch den Wasserwirtschaftsingenieur Bernd Ebeling darauf aufmerksam gemacht worden, dass an der Leckage-Leitung weitere sechs Aufgrabungen vorgenommen worden sind. Antwort beruhigt Abgeordnete keinesfalls: Die Abgeordnete reichte direkt die nächste Anfrage bei der Landesregierung ein: „Bemerken die Förderunternehmen kleinere Schadstellen an ihren Leitungen normalerweise überhaupt?“ Die Antwort beruhige sie jedenfalls nicht. „Im Gegenteil, wir wollen es nun ganz genau wissen: Wie viele Kontrollen hat das Landesbergamt in den letzten fünf Jahren überhaupt vorgenommen? Und wie sollen die vielen Leitungen unter der Erde wirksam gerade auf kleinere Leckagen kontrolliert werden?“ Ein Kubikmeter Lagerstättenwasser ausgelaufen: Das Wirtschaftsministerium hatte ihr auf ihre Fragen geantwortet, dass nach Feststellung der Leckage die Schadensstelle umgehend frei gelegt sowie der kontaminierte Boden vollständig abgetragen und entsorgt worden sei. Ein unabhängiger Sachverständiger habe festgestellt, dass keine negativen Auswirkungen der Leckage auf Grundwasser und Boden festzustellen seien. Nach Auskunft des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie sei etwa ein Kubikmeter Lagerstättenwasser ausgelaufen. So wird bislang überprüft: Geprüft werde mittels Druckprobe oder Gasspürverfahren, und zwar zwischen Betriebsplatz und Elbe-Seitenkanal alle drei Jahre, auf den anderen drei Abschnitten bis zu der Druckreduzierstation alle fünf Jahre. Außerdem, so das Wirtschaftsministerium in der schriftlichen Antwort, werde der Betriebsdruck kontinuierlich überwacht und eine Volumenbilanzierung zur Leckerkennung vorgenommen sowie die Leitungstrasse einmal im Monat begangen. Priorität für Umwelt- und Wasserschutz: Sie halte es für hochproblematisch, dass die Erdölförderung auch in den sensiblen Wasserschutzgebieten weiterhin stattfindet. „Dem Umwelt- und Wasserschutz muss auf jeden Fall Priorität eingeräumt werden!“, kommentierte Byl diese Antwort. „Es muss sich doch die Frage stellen, ob derartige Prüfungen ausreichend sind, wenn es immer wieder zu Unfällen kommt. Die undichte Leitung ist nach Angabe des Landesbergamts etwa 37 Jahre alt, und es lässt sich nur vermuten, wie viele weitere Schäden sich noch an dieser und an anderen Leitungen befinden, die bisher unentdeckt bleiben“, ergänzt der Wittinger Kreistagsabgeordnete Christian Schroeder. „Die Auswirkungen solcher Unfälle auf unser Grundwasser können verheerend sein. In Wasserschutzgebieten sollten Öl- und Gasbohrungen deshalb definitiv verhindert werden!“ Von unserer Redaktion

Schönewörde - Grüne fordern Aus von Erdölförderung in Wasserschutzgebieten