„Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel“, zieht Axel Schulz-Hausbrandt, mit seinem Bruder Christian Schulz-Hausbrandt Geschäftsführer der Privatbrauerei Wittingen, Zwischenbilanz nach der Zäsur zum Anfang des Jahres. Harte Einschnitte mit Kündigungen, aber auch umfangreiche Investitionen bestimmten die vergangenen Monate.
Insgesamt hatte es acht betriebsbedingte Kündigungen gegeben (AZ berichtete). Aber auch Investitionen im sechsstelligen Bereich. „Die Umstellung läuft noch, aber wir merken, dass wir zurück auf Erfolgskurs steuern. Unser Ziel ist, keine weiteren betriebsbedingten Kündigungen mehr aussprechen zu müssen“, so Schulz-Hausbrandt. Und: „Wir wollen den Standort Wittingen erhalten.“
„Die Talsohle mit Entlassungen war für uns eine völlig neue Erfahrung – eine schlimme Erfahrung, die leider notwendig war“, ergänzt René Hagemann, Direktor Vertrieb und Marketing des 1429 gegründeten Familienunternehmens. Die Einsparungen seien komplett wieder in die Brauerei geflossen, in Technik wie beispielsweise einen neuen Inspektor, der die Flaschen auf Schäden überprüft.
Die Brauerei setzt wieder auf handwerklich gebraute naturbelassene Qualitätsbiere der Marke Wittinger. So wurde die Produktionsweise auf offene Gärung und vier Wochen Lagerung umgestellt, was die Qualität verbessert, so Schulz-Hausbrandt. Damit hätten sich die Umsätze und die Produktion von etwa 50.000 Hektoliter stabilisiert, die Kundenresonanz sei gut, betont er. Wittinger möchte wieder ein Heimatbier werden. „Erstmals sind auch alle Randprodukte im Handel gelistet, wir bestücken 450 Gastronomiebetriebe und 250 Veranstaltungen – wir wollen was für die Region tun, beispielsweise für die regionalen Vereine.“
Von Thorsten Behrens