Bauernhofkindergarten in Teichgut startet neue Waldkitagruppe

Kontinuierlich hat sich der von einem Verein getragene Bauernhofkindergarten seit seiner Gründung 2011 im Betreuungsangebot der Samtgemeinde Wesendorf etabliert. Und er ist ständig gewachsen. Jetzt soll eine weitere Gruppe ihren Betrieb aufnehmen – allerdings nicht am Standort in Teichgut, sondern mitten im Wald. 15 Kinder sollen zu dieser Waldkitagruppe gehören – übrigens die erste in der Samtgemeinde Wesendorf. Eine zweite ist allerdings bereits geplant, und zwar am Standort der DRK-Kita in Wagenhoff. In Teichgut soll die Gruppe in fester Zusammensetzung bleiben. Fünf Kinder, die bereits den Bauernhofkindergarten besuchen, gehören dazu. Betreut wird die Gruppe um ein dreiköpfiges Erzieherinnenteam um Marion Gertken, von denen zwei extra eine Ausbildung in Sachen Waldpädagogik machen. Los geht es am 17. August. Betriebskostenzuschuss von der Samtgemeinde: Ganz unbekannt ist das Gelände den Teichgutern nicht. Es liegt zwischen Teichgut und Groß Oesingen, Gertken verfügt dort im Wald über ein Grundstück mit einer Hütte, die als Schutzhütte für die Gruppe dienen soll – bei Sturm, Gewitter und im Winter. „Sie kann im Winter geheizt werden. Dafür müssen die Kinder selbst Zapfen sammeln zum Anfeuern und natürlich Holz“, erklärte sie, als sie den Kindergartenausschuss der Samtgemeinde Wesendorf das Gelände vorstellte. Denn die Samtgemeinde unterstützt die Waldkitagruppe mit einem Betriebskostenzuschuss – im ersten Jahr beträgt der rund 31 000 Euro, sofern der Samtgemeinderat während seiner Sitzung am 2. Juli zustimmt. Unterstützung bekommt das Projekt auch von anderer Seite. Der Waldbesitzer hatte laut Gertken sofort ein offenes Ohr für das Vorhaben. Daher kann auch am Treffpunkt, der etwa 750 Meter von der Hütte entfernt liegt, eine Art Pavillondach installiert werden. Am Treffpunkt entscheiden die Erzieherinnen und Kinder dann jeweils unter anderem nach Wetterlage, ob es ins Gelände oder zur Hütte geht. Feuerholz sammeln wird übrigens nicht die einzige Aufgabe der 15 Kinder sein. Sie sollen jeden Tag eine Aufgabe lösen, mit Hilfe von Naturmaterialien. Und sie sollen viel lernen über die Natur allgemein und den Wald speziell. Die Kinder aus dem Bauernhofkindergarten haben es bereits im Gelände vorgemacht. Sie haben bei ihren Waldwochen zum Beispiel Baumbestimmungen vorgenommen und die verschiedenen Baumarten farblich gekennzeichnet. Die Vertretung für die Erzieherinnen, falls denn mal eine ausfällt, ist geregelt, so dass damit auch der Betrieb der Waldkitagruppe sichergestellt ist. Und noch etwas ist sichergestellt: Es gab laut Marion Gertken bereits Kontakt zur Rettungsleitstelle – damit im Falle eines Falles die Retter nicht zu lange im Wald suchen müssten. Der Bauernhofkindergarten war 2011 mit einer Regelgruppe mit 25 Kindern gestartet. Im November 2015 zog in den inzwischen ausgebauten Bewegungsraum eine Kleingruppe mit zehn weiteren Kindern ein, die seit 2018 ebenfalls eine Regelgruppe mit 25 Kindern ist. Täglich betreuen derzeit fünf Fachkräfte die Jungen und Mädchen. Von Thorsten Behrens