Westerbecker Feuerwehr erstellt Einsatzstatistik seit 1957

Die Westerbecker Feuerwehr gibt es seit 1922. Viel ist passiert in den Jahren seit damals. Zumindest ab 1957 lässt sich das auch ganz genau nachvollziehen. Pünktlich zum anstehenden 100-jährigen Jubiläum gibt es jetzt eine Auflistung der Einsätze der vergangenen 63 Jahre. „Für frühere Jahre sind leider keine Protokolle vorhanden. Erst seit der spätere Gemeindebrandmeister Heinrich Schreiber im Jahr 1957 zum Schriftführer gewählt wurde, sind alle Versammlungen verschriftlicht. Anfangs wurden die Protokolle noch in alt-deutscher Schrift verfasst, später dann von Heinrich Schreiber in leserlicher Schrift abgeschrieben“, erzählt Gruppenführer Henric Schreiber. Viele Einsätze durch Brandstiftungen und Elbehochwasser: Er hat die Statistik der Einsätze seit 1957 erstellt. „2017 wurde in Niedersachsen die Feuerwehr-Verwaltungssoftware FeuerON eingeführt. Im Rahmen dessen musste das Programm auch mit allerhand Mitgliederdaten gefüttert werden. Dazu habe ich alle Protokolle der Jahreshauptversammlungen ab 1957 durchgelesen und Daten wie Mitglieder- und Einsatzzahlen rausgeschrieben.“ Geplant ist, die Statistik ab sofort jährlich fortzuführen und auf Facebook-Seite und Homepage der Feuerwehr zu veröffentlichen. Unterstützt wird Schreiber dabei von Jack Relou, dem Webmaster der Wehr. „Nicht zu übersehen ist auf jeden Fall die Steigerung der Einsatzzahlen – von neun Einsätzen im Jahr 1957 bis hin zu 40 Einsätzen im Rekordjahr 2019. Natürlich gab es auch zwischendurch immer mal wieder Ausreißerjahre, der Trend ist aber klar nach oben erkennbar. Weiterhin kann man feststellen, dass die Anzahl an Hilfeleistungen wie Unfälle sowie Sturm- und Unwettereinsätze stetig zugenommen hat“, zieht Schreiber Bilanz. Immer mehr Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen, Zunahme der Wetterextreme: Auch das sind zwei Erkenntnisse aus den Zahlen. Besonders die Jahre 1975 und 2002 stechen hervor. Im Jahr 1975 war die große Waldbrandkatastrophe Ursache für die hohe Anzahl an Einsätzen. 2002 kam die hohe Zahl an Einsätzen durch Brandstiftungen im Nordkreis sowie durch das Elbehochwasser. So sehen die derzeitigen Planungen für das Jubiläum aus: 2019 war übrigens das Jahr mit den bisher meisten Einsätzen – nämlich 40. In den 1950er und 1960er Jahren gab es nie mehr als 15 Einsätze – meist weniger als zehn. Ein Beispiel für die Vielfalt der Einsätze bietet das vorige Jahr: Es gab zwölf Brände, zehn allgemeine Hilfeleistungen, zehn Alarmierungen durch Brandmeldeanlage, drei technische Hilfeleistungen sowie zwei sonstige Alarmierungen beziehungsweise Fehlalarme. Mehr zu den Planungen für das Jubiläum 2022 weiß Ortsbrandmeister Carsten Lehrke. „Die Feierlichkeiten sollen von 2. bis zum 4. September stattfinden. Zu Beginn soll es einen Kommers-Abend geben. Am Folgetag ist ein Wettkampf mit Wehren aus dem Landkreis und unserer Partnerwehr aus Neuferchau und im Anschluss eine Zeltdisko geplant. Für den 4. September stehen nach einer Kranzniederlegung am Ehrenmal ein Bürgerfrühstück und ein langsamer Ausgang der Feierlichkeiten geplant.“ Ob das alles so umsetzbar sein wird, könne man aber wegen Corona jetzt noch nicht sagen. „Aber wir sind ja bei der Feuerwehr, und wer kann sich besser und schneller auf völlig neue Situationen einstellen als wir?“, ist Lehrke optimistisch. Von Thorsten Behrens

Westerbecker Feuerwehr erstellt Einsatzstatistik seit 1957 – und feiert bald Jubiläum