Nicht alle Eltern können in der Gemeinde Sassenburg für ihre Kinder einen Krippen- oder Kitaplatz bekommen. Der Familien-, Sport- und Kulturausschuss suchte am Donnerstagabend gemeinsam mit Kita-Leiterinnen und weiteren Expertinnen nach Lösungen.
Die Situation erläutert
Einleitend stellten die Leiterinnen die Situation in Kitas und Krippen nach der Sommerpause dar. „In Krippe und Kita können wir alle unterbringen“, sagte Kerstin Kruse-Wolters für Grußendorf. Für den Hort seien acht Kinder in der Warteschleife. In Westerbeck fänden fünf Krippen- und 20 Kitakinder keinen Platz, in Triangel sieben beziehungsweise elf, in Neudorf-Platendorf jeweils zehn, sagten Renate Koch, Natascha Schur und Christine Hartmann.
Suche nach Erzieherinnen
Fachbereichsleiter Dirk Behrens verdeutlichte, dass das weniger eine Frage fehlender Räume, sondern viel mehr dem Personmangel geschuldet sei. Sollte man ausreichend Erzieherinnen finden, würden lediglich fünf Krippenkinder in Westerbeck und drei in Neudorf-Platendorf sowie acht Hortkinder in Grußendorf keinen Platz bekommen. Die Beitragsfreiheit der Kitas habe zu einem Run geführt – und leider auch dazu, dass manche Eltern weit über den tatsächlichen Bedarf hinaus Betreuungszeiten in Anspruch nehmen. Einfach weil es sie ja nichts kostet, berichtete Behrens.
Fachkräftegewinnung ist Thema
Andreas Kautzsch (BIG) beantragte, ein Programm zur Gewinnung von Fachkräften zu entwickeln. Das sei allein Sache von Awo und Kirchenkreis, sagte Vorsitzender Waldemar Bartels. Und die sehen beide wenig Sinn darin: „Das haben andere Kommunen versucht und es hat rein gar nichts gebracht“, sagte Ursula Tetzel von der Awo Braunschweig. Mehr Erzieherinnen gewinne man nur, wenn die Landespolitik für bessere Ausbildungsbedingungen sorgt. Und Kollegin Christine Hartmann vom evangelisch-lutherischen Kindertagesstättenverband im Kirchenkreis Gifhorn ergänzte, dass man neues Personal derzeit am ehesten findet, indem man das vorhandene wertschätzt, sprich: „Unsere Mitarbeiterinnen sind unsere Botschafterinnen.“
Den Antrag abgelehnt
Kautzsch’ Antrag wurde mit einem Ja, vier Nein und zwei Enthaltungen abgelehnt. Sein Vorstoß, den Neubau der Triangeler Kita sofort zu planen, scheiterte mit einem Ja, fünf Nein und einer Enthaltung ebenfalls. Ehe die Runde in die Beratung einsteigen konnte, war übrigens zu klären, ob die Ladung zur Sitzung ordnungsgemäß erfolgt war – Kautsch bezweifelte das. rn
Von Ron Niebuhr