Neudorf-Platendorf: Umgestaltung der Alten Schule zum Kulturzentrum ist gestartet

Ein Herzensprojekt von Gemeindebürgermeister Volker Arms ist jetzt in Neudorf-Platendorf gestartet: die Umgestaltung der Alten Schule in eine Kulturstätte für die Sassenburg. „Wir haben am 22. Dezember die Baugenehmigung erhalten. Und zwar für das gesamte Vorhaben“, freute er sich am Mittwochvormittag vor Ort. Für das gesamte Vorhaben – das bedeutet, genauso wie man sich es immer gewünscht hat: mit einem großen Veranstaltungssaal, der sich im Erdgeschoss über drei ehemalige Klassenräume erstreckt. „Der Saal bietet Platz für 100, vielleicht auch 110 Zuschauer“, sagte Arms. Damit könne die Kulturschmiede Sassenburg als Hauptnutzer des historischen Gebäudes gut arbeiten. Unklar war lange Zeit, ob die Zwischenwände entfernt werden dürfen. Immerhin steht die Alte Schule unter Denkmalschutz. „Wir schaffen ein neues kulturelles Zentrum für die Gemeinde“: „Die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises hat dafür jetzt zum Glück ihr Okay gegeben“, berichtete Arms. Die Wände kommen größtenteils raus, werden aber zumindest so weit erhalten, dass die alte Raumaufteilung noch erkennbar bleibt. Überhaupt sei man in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz sehr bemüht, möglichst viel zu bewahren, betonte Arms. Als Beispiel nannte er die halbhohe Holzvertäfelung der Wände in einigen Räumen. Das Gebäude soll eine moderne Nutzung erfahren, dabei aber seinen historischen Charakter nicht einbüßen. Daher schafft man auch einen Anbau, in dem das aus Brandschutzgründen erforderliche zweite Treppenhaus Platz findet. Zudem werden dort die Sanitäranlagen untergebracht. Und auch ein Fahrstuhl, denn alle Gebäudeteile sollen für jedermann erreichbar sein. Die Kulturschmiede Sassenburg wird im Erdgeschoss beheimatet sein. Die Jugendpflege mit ihrem Jugendcafé, der DRK-Ortsverein und die Hortbetreuung nutzen generationsübergreifend das Obergeschoss der Alten Schule, in dem sich früher unter anderem eine Wohnung des Schulleiters und ein Betsaal befanden. „ Wir schaffen ein neues kulturelles Zentrum für die Gemeinde “, sagte Arms. Arms tritt zur Kommunalwahl nicht mehr an: Die Idee, das markante Gebäude inmitten des Moordorfes einer neuen Nutzung zuzuführen, sei „ein Kind von mir“, erklärte er. Leidenschaftlich warb der Gemeindebürgermeister um politische Unterstützung – und um Fördermittel. Denn klar war: „Allein könnte die Gemeinde ein Projekt dieser Größenordnung nicht stemmen.“ Seine Anstrengungen waren letztlich von Erfolg gekrönt: Zwei Drittel des Drei-Millionen-Euro-Projektes deckt man über Zuschüsse aus den Töpfen Kultur und Integration der Städtebauförderung ab. Und der Rat steht mehrheitlich dahinter. Bis alle neuen Nutzer einziehen können, ist noch alle Hände voll zu tun. Die Fassade des derzeit mit Planen umhüllten rund 200 Jahre alten Gebäudes ist bereits abgestrahlt, das Mauerwerk im Innern teils freigelegt worden. „Es ist mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren zu rechnen“, sagte Arms. Durch die Arbeiten sei die Grundschule als direkte Nachbarin besonders belastet, zumal sie für den nötigen Anbau einen Teil ihres Pausenhofes abtritt. Man werde sich dafür gewiss angemessen revanchieren, unterstrich Arms. Eingeweiht wird die Alte Schule in seiner Amtszeit zwar nicht mehr. „Aber ich bin stolz, dass wir jetzt wenigstens mit dem Bau begonnen haben“, sagte Arms, der sich bei der Kommunalwahl im September nicht wieder fürs Gemeindebürgermeisteramt in der Sassenburg bewirbt. Von Ron Niebuhr