Grußendorfs Ortsrat möchte eingeschossigen Anbau an die Kita

Die Awo-Kita in Grußendorf soll noch einmal erweitert werden. Die Frage ist nur, wie: ein- oder zweigeschossig? Der Ortsrat bezog dazu jetzt ziemlich klar Position. Zudem ging es fürs Gremium um Ortsbürgermeister Peter Schillberg um die Landesstraße 289 und die Tennishalle. Die Planschmiede 2KS stellte dem Ortsrat und weiteren Zuhörern vor, wie sich die Kita erweitern lässt. Der Anbau – egal ob ein- oder zweigeschossig – soll direkt gegenüber des Hauptgebäudes entstehen. Verbunden sind beide Teile mit einem Gang, der quer über den Weg vor der jetzigen Kita verläuft. Vorgesehen sind drei Gruppenräume inklusive Nebenräumen, die je nach Bedarf für Kita- oder Krippengruppen genutzt werden können. Am Anbau entstehen zusätzliche Parkplätze. Die eingeschossige Variante braucht natürlich mehr Grundfläche als die zweigeschossige. Die Außenspielfläche wäre dennoch gleich groß: jeweils 540 Quadratmeter. Von den Kosten her nehmen sich beide Varianten nicht allzu viel: Der eingeschossige Bau ist vermutlich etwa zehn Prozent günstiger, dafür aber aus energetischer Sicht dem zweigeschossigen Bau unterlegen, erläuterte der Planer. „Das ist eine große Unfallgefahr, wenn Ein- bis Dreijährige mehrmals am Tag rauf und runter laufen“: Ortsbürgermeister Schillberg gefiel die Vorstellung, dass kleine Kinder Treppen steigen sollen, gar nicht: „Das ist eine große Unfallgefahr, wenn Ein- bis Dreijährige mehrmals am Tag rauf und runter laufen“, meinte er. Auch Markus Knobloch und Daniel Dettmer (beide CDU) favorisierten den eingeschossigen Bau, wollten die Entscheidung aber den Erzieherinnen überlassen. Fachbereichsleiter Dirk Behrens meinte, dass vor allem im Krippenbereich von den Erzieherinnen gewiss eine eingeschossige Bauweise bevorzugt werde. Schillberg bestätigte das unter Berufung auf Gespräche mit dem Kitapersonal. Der Ortsrat sprach sich folglich mit drei Stimmen bei einer Enthaltung für die eingeschossige Variante aus. Die Gemeinde muss sich um Sanierung und Ausbau des Geh- und Radwegs kümmern: Sebastian Zielonko aus dem Bauamt informierte über den Sachstand zur Sanierung der L 289. Für Grußendorf plane die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eine Deckensanierung inklusive Erneuerung von Gosse und Straßeneinläufen. Insgesamt soll die L 289 von Ehra bis nach Westerbeck saniert werden. Los gehe es wohl 2022 zwischen Ehra und Grußendorf. Die Ortsdurchfahrt von Grußendorf sei demnach frühestens 2023 an der Reihe, meinte Zielonko. Die Gemeinde kümmert sich parallel um die Geh- und Radwege. Vorstellbar sei, den vorhandenen Geh- und Radweg auf der Südseite so weit nötig zu sanieren oder einen Geh- und Radweg auf der Nordseite komplett neu zu bauen. Die Beleuchtung würde entsprechend neu geschaffen oder ergänzt. „Wir ermitteln derzeit für beides die Kosten“, sagte Zielonko. Querungshilfen zur Verkehrsberuhigung, wie vom Ortsrat angedacht, könnten auf gesamter Länge nur zwei errichtet werden und diese nicht in Höhe der Bushaltestellen, da sonst – zumindest ohne Grunderwerb – zu wenig Fahrbahnbreite bleibt. Klären wolle man zudem, ob Fördermittel abrufbar sind. Für Jörg Heuer (SPD) war ein Geh- und Radweg auf der Nordseite „schwer vorstellbar“, Querungshilfen sollte man dagegen auf jeden Fall bauen. Auch Leerrohre für Glasfaserkabel sollte man möglichst gleich mitverlegen, ergänzte Dettmer. Noch keine Lösung für die Tennishalle und die fünf Plätze: In der Tennishalle und auf den angrenzenden fünf Tennisplätzen ruht der Betrieb – und zwar keineswegs bloß wegen der Pandemie. Der Ortsrat bedauert das und sucht fieberhaft nach einer Lösung, um die 13 000 Quadratmeter große Anlage wieder mit sportlichem Leben zu füllen. „Wir haben einige Ideen entwickelt und mit dem Vorstand des Tennisvereins besprochen“, sagte Schillberg. Spruchreif sei aber leider noch nichts. Fachbereichsleiter Behrens erklärte, dass man ein tragfähiges Konzept brauche, falls die Gemeinde das Objekt erwerben soll. Abzuwägen sei zudem, ob man es anderweitig nutzen könnte. Und zu klären sei, ob der Tennisverein bereit sei, als Betreiber zu fungieren. Letztlich könne man eine „seriöse Entscheidung“ nur treffen, wenn man die Folgekosten kenne, sagte Behrens. Schillberg berichtete zudem, dass der Umzug des Ehrenmals auf den Friedhof planmäßig voranschreite. „Die Arbeiter klotzen ran wie die Berserker“, sagte er. Die Kosten dafür beliefen sich auf 2000 Euro. Von Ron Niebuhr