Das Land Niedersachsen will das Naturschutzgebiet Großes Moor erweitern. Dafür muss das Land ausreichend Tauschflächen zur Verfügung stellen, damit betroffene Landwirte nicht in ihrer Existenz bedroht werden. Gleichzeitig will das Land aber auch wissen, was die Flächen wert sind, die dann in seinen Besitz übergehen.
Dazu werden in den kommenden Monaten eine landwirtschaftliche Sachverständige des Gifhorner Finanzamtes und ein Vermessungstechniker die betroffenen Flächen aufsuchen. Die Mitarbeiter des Finanzamtes können sich ausweisen, Grundeigentümer müssen sie unterstützen.
Vor Ort wird ermittelt, um was für Flächen es sich aktuell handelt – Moor, Nadelholz, Ackerland, Grünland – und ob die tatsächliche Nutzung mit den derzeit vorliegenden Daten übereinstimmt. Denn theoretisch kann sich beispielsweise Grünland in Ackerfläche oder umgekehrt gewandelt haben seit der letzten Datenaufnahme.
Erdschichten verraten Veränderungen
Bei einem entsprechenden Verdacht wird eine Erdprobe genommen – aus einem ein Meter tiefen Loch. Anhand der Erdschichten kann abgelesen werden, wie und wann sich die Fläche verändert hat. Die neuen Daten werden beispielsweise herangezogen zur Berechnung des Einheitswertes der Fläche – derzeit noch Grundlage für die Besteuerung von Grundeigentum.
Neu geschätzt werden dürfte allerdings nur ein kleiner Prozentsatz der rund 1960 Hektar, die das Naturschutzgebiet später umfassen soll. Denn der größte Teil gehört bereits dem Land oder ist als Wald und Moor schnell ohne Erdprobe einzuordnen.
Von Thorsten Behrens