Was machen die Einkaufswagen in der Rötgesbütteler Kirche?

In den Kirchengemeinden St. Petri Ribbesbüttel und St. Michael Rötgesbüttel engagieren sich in der Corona-Zeiten viele Mitglieder ehrenamtlich, um für die Menschen da zu sein und das Gemeindeleben nicht nur am Laufen zu halten, sondern kreativ zu beleben. Ein gutes Beispiel dafür ist das YouTube-Online-Team, das seit einigen Wochen kreative Ideen entwickelt und umsetzt. Aber Einkaufswagen in der Kirche? Genau die hat das aus rund einem halben Dutzend Mitglieder bestehende Team jetzt in Rötgesbüttel in die St. Michael-Kirche geschickt. Vorher hatte sich eine Warteschlange vor dem Gebäude gebildet. „Dieses Bild mit den Einkaufswagen haben derzeit alle vor Augen. Da wollten wir ansetzen mit der Frage, was gibt es denn in der Kirche eigentlich, wofür steht sie“, erklärt Pastor Michael Bausmann. Entwickelt worden war die Idee während eines digitalen Gemeindeabends, an dem zwölf Gemeindemitglieder teilnahmen – und sie wurde sofort umgesetzt. YouTube-Kanal eingerichtet: Ein Einkaufsmarkt in Rötgesbüttel stellte spontan die Einkaufswagen zur Verfügung, Menschen aus der Kirchengemeinde wurden gefragt, ob sie mitmachen wollten. Nur rund eine Stunde dauerte laut Bausmann der Dreh des kleinen Filmchens, der bei YouTube zu sehen ist, auch der Schnitt war schnell abgehakt. Drei Sequenzen gibt es in dem Film. Da ist einmal die offene Kirche, in die niemand kommt, dann die wegen Corona geschlossene Kirche – vor der die Menschen stehen und überrascht sowie verunsichert sind. Und schließlich die Kirche, die wieder öffnen darf – und den Menschen ihre Angebote in Form von Paketen in die Einkaufswagen packt, unter anderem Mut, Liebe, Trost, Hoffnung und Zukunft. Und auch der Pastor verlässt am Ende des Films die Kirche mit einem Paket, bevor die Kamera auf die Dinge schwenkt, die während der Corona-Pandemie oberflächlich betrachtet so wertvoll schienen: Toilettenpapier, Mehl, Nudeln. Fazit: Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein. „Der Film ist nicht unsere einzige Produktion“, sagt Bausmann. Schnell hatte sich zum Beginn der Kirchenschließungen eine digital affine Gruppe Gemeindemitglieder gefunden und die ersten kurzen Videos produziert, vor allem von Gottesdiensten. Und schon bald richtete das Team einen YouTube-Kanal ein mit dem Suchbegriff „Kirche RiRö ONAIR“. Dort ist auch der Film mit den Einkaufswagen zu sehen. Nicht den Kopf in den Sand stecken: Eine konkrete Idee für einen weiteren ähnlichen Film gibt es laut Bausmann derzeit noch nicht. Wohl aber eine andere Idee, denn auch wenn die Kirchen wieder öffnen dürfen, will das Team weiterhin kreativ für die Menschen da sein – und sucht dafür auch weitere Ideen. „Es gibt ja Informationen, wenn unsere beiden Kirchen wieder öffnen, über Termine, Verhaltensregeln und so weiter. Darüber werden wir auf unserem YouTube-Kanal berichten – in Form einer Nachrichtensendung“, erklärt der Pastor, der sich über das Engagement des Teams freut. „Es ist toll, wenn Menschen in solchen Situationen wie Corona kreativ werden statt den Kopf in den Sand zu stecken. Damit machen sie anderen Menschen Mut.“ Auch im Kreis Gifhorn hat das Corona-Virus den Alltag und die Gedanken der Menschen voll im Griff. Das hat die AZ bislang berichtet: Sportvereine im Kreis Gifhorn bereiten Betrieb vor Wegen Corona verschiebt sich Baustart für Hospiz Helios-Klinikum Gifhorn baut Corona-Notzelt ab Gifhorns Kitas bereiten sich auf mehr Kinder vor Kreis Gifhorn: Otterzentrum, Nabu und Mühlenmuseum öffnen wieder Kommunen im Kreis Gifhorn zögern bei Spielplatz-Öffnung Täglicher Impuls: Christina Rudert über die Apokalypse Corona-Special-Themen: Themenseite: Alle Artikel zur Corona-Krise aus dem Kreis Gifhorn Corona-Liveticker – aktuelle News aus dem Kreis Gifhorn Corona in Gifhorn und Niedersachsen: Der aktuelle Stand der Infizierten Hier geht’s zum Robert-Koch-Institut Von Thorsten Behrens

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