Schwülpers Politik will Bauplanung für den alten Ortskern neu starten

Der Bebauungsplan „Alter Ortskern“ in Groß Schwülper beschäftigte Schwülpers Politik schon seit längerem. Kurz vor der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses war ein Bauantrag bei der Gemeinde gelandet, der die Sache noch vertrackter machte, sodass der Ausschuss zum Schluss dafür plädierte, das Planverfahren zur dritten Änderung komplett neu zu starten. Dem Ausschuss lagen für diese Änderung Anträge auf Baumfällungen vor – es geht um den Neubau eines Mehrfamilienhauses an der Kirchstraße. Bürgermeister Uwe-Peter Lestin stellte klar, dass dort kein Bauverbot bestehe: „Es kann so gebaut werden, wie es der B-Plan aktuell zulässt.“ Der Antragsteller wollte darüber hinausgehen, zunächst jedoch ohne Details zu nennen. „Und jetzt hat er völlig überraschend einen Bauantrag eingereicht“, berichtete Lestin. Das Vorhaben rückt einer schützenswerten Eiche viel zu nah: Gegen den gebe es allerdings etliche Bedenken von Naturschutz bis Denkmalschutz. Die Baugrenze müsste verlegt werden. Auch komme das Vorhaben einer schützenswerten Eiche viel zu nah. Und jetzt sei sogar ein ausgebautes Staffelgeschoss gewünscht. „Das passt alles nicht dorthin“, sagte Lestin. Immerhin handelt es sich um den historischen Dorfkern unweit der Kirche. Lesen Sie auch Silvia Lüddecke ist die neue Pastorin in der Kirchengemeinde Groß Schwülper Schulstraße in Groß Schwülper: Weitere Bauverzögerung bis in den Mai Schwülpers Umweltausschuss nimmt Kampf gegen Eichenprozessionsspinner auf Frank Kubarič (Grüne) sagte, dass er die Einschätzung des Bürgermeisters teile. Man sollte das Planverfahren zur dritten Änderung des B-Planes aufgeben. Auch Brigitte Brinkmann (SPD) meinte, dass „die ganze Sache inzwischen so vertrackt ist, dass ein Neustart sinnvoll erscheint.“ Das Verfahren ziehe sich seit Jahren hin und „einen Tag vor der Sitzung einen Bauantrag zu bekommen, verwirrt uns nur noch mehr“, sagte sie. „Drei Jahre geht es hin und her. Das reicht“, plädierte auch Waldtraut Wannhoff (CDU) dafür, einen Schlussstrich zu ziehen. Der Ausschuss sah das einstimmig genauso. Eine weitere Änderung des Bebauungsplans ist für das neue Pfarrhaus nötig: Ungeachtet dessen empfahl das Gremium dem Rat, die vierte Änderung des fraglichen B-Planes als Satzung zu beschließen. Das sei möglich, versicherte Planer Lindenlaub, auch wenn man die Planung zur dritten Änderung aufgibt. Die vierte Änderung legt – nach einer Anregung des Landkreises – Baugrenze und Grenze des Überschwemmungsgebietes auf die gleiche Höhe. Zudem habe man noch Anmerkungen zu Brandschutz, Artenschutz und Bergbaurechten in die Begründung des B-Planes aufgenommen, sagte Lindenlaub. Erforderlich war diese B-Plan-Änderung, um den Neubau des Pfarrhauses zu ermöglichen. Von Ron Niebuhr