Rötgesbüttel: Die Gemeinde Gottes hat zu viel Fläche versiegelt

Straßenbeleuchtung, verkehrsberuhigende Maßnahmen an den Ortseinfahrten und der Parkplatz der Gemeinde Gottes an der Kirche im Südfeld beschäftigten Rötgesbüttels Umwelt-, Bau- und Wegeausschuss jetzt. Nicht für alles fand sich sofort eine Lösung. Die Gemeinde Gottes hat rund um ihre Kirche Parkplätze gepflastert. Damit hat sie den im Bebauungsplan maximal zulässigen Versiegelungsgrad von 60 Prozent deutlich überschritten. Sie kommt auf 76 Prozent. Und zwar obwohl Kirche und Gemeinde zusammen bereits nach Alternativen gesucht haben. „Das geht gar nicht“, sagte Sören Tesch (WiR). Man sollte den vorliegenden Befreiungsantrag der Kirchengemeinde zwar ablehnen, aber sich weiter für Gespräche offen zeigen, empfahl er. Stefan Konrad (SPD) meinte ebenfalls, dass man Parkplätze in diesem Ausmaß nicht dulden könne: „Wir wollen ja auch nicht, dass die Bürger Steingärten anlegen.“ Mike Losekamm (SPD) regte an, den knapp 200 Meter von der Kirche entfernten Festplatz für die Gottesdienstbesucher als Parkplatz freizugeben. Das würde das Parkchaos im Südfeld verringern. Das sei sinnvoll, aber kaum durchsetzbar, sagte Schölkmann. Der Ausschuss stimmte geschlossen dafür, die Beschlussempfehlung zu vertagen, bis man weitere Gespräche mit der Gemeinde Gottes geführt hat. Die AG 65plus wünscht sich bessere Ausleuchtung an der Querung der B4: Der Umwelt-, Bau- und Wegeausschuss wie auch die Arbeitsgemeinschaft 65plus behalten im Blick, wo sich die Straßenbeleuchtung im Dorf noch verbessern lässt. Christel Masson (WiR) berichtete aus der AG vom Wunsch nach einer besseren Ausleuchtung der Gehwege an der Querung der B4. „Auf der Ostseite ist es okay, im Westen ist es zu dunkel“, sagte sie. Konrad regte eine Laterne an der Bushaltestelle nahe des NP-Marktes an: „Es ist da arg dunkel“, sagte er. Bürgermeister Schölkmann sah auch an den Glas- und Altkleidercontainern Bedarf. Er hoffte, so illegale Müllentsorgung unattraktiver zu machen. Dort seien schon „ein Kaffeeservice, volle Marmeladengläser, Matratzen, Altöl und sogar ein komplettes Fenster mit Rahmen und Glas“ abgeladen worden. Die nötigen Mittel fürs Aufstellen einer Laterne inklusive Stromanschluss seien im Haushaltsplan enthalten, sagte Schölkmann. Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus. Ortsbegehungen mit der AG sollen folgen, sobald es die Pandemie erlaubt. Derweil ist zu klären, wie die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zu weiteren Laternen an der Bundesstraße steht. Ideensammlung zur Verkehrsberuhigung gemeinsam mit den Bürgern: Die Rötgesbütteler Ortseinfahrten, egal ob Bundes- oder Kreisstraße, sind stark und oft auch zu schnell befahren. Masson beantragte daher, betroffene Bürger zu einem Forum einzuladen. „Dabei können sie ihre Idee vorstellen, wie sich die Situation verbessern lässt“, erklärte sie. Politisch sei dann abzuwägen, was davon umsetzbar ist. Schölkmann wies auf erste Ergebnisse einer Tempomessung am Sandkamp hin: „Dort fahren 80 Prozent schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer.“ Allerdings sei noch zu prüfen, inwieweit die erfassten Daten der Realität entsprechen, da die Messtafel bereits dort auslöst, wo noch Tempo 100 erlaubt ist. Losekamm begrüßte es, wenn Bürger sich einbringen, um etwas im Dorf zu verbessern. „Aber wir dürfen ihnen nicht zu viel Hoffnung machen, dass auch tatsächlich eine Verbesserung eintritt.“ Und Konrad meinte: „Wir müssen kein Forum neu ins Leben rufen. So ein Forum gibt es schon: den Umwelt-, Bau- und Wegeausschuss.“ Der tage schließlich öffentlich. Letztlich empfahl der Ausschuss einstimmig, die Anlieger betroffener Ortsdurchfahrten zu Diskussionsrunden einzuladen. Weitere Nachrichten aus Rötgesbüttel: Bahnhof Rötgesbüttel ab 30. November in Betrieb: Erixx-Stundentakt ab Dezember Gemeinde Rötgesbüttel baut 2021 Park-and-Ride-Platz am neuen Bahnhof Gemeinde Rötgesbüttel will sich jetzt verstärkt um Bauland kümmern Von Ron Niebuhr