Meine: Pastorin Julia Kettler verlässt die St. Stephani-Kirchengemeinde

Die St. Stephani-Gemeinde in Meine muss sich umstellen: Pastorin Julia Kettler verlässt sie Ende Januar. Die Nachfolge steht noch nicht fest, eine Vertretungsregelung wird die Vakanz überbrücken. „Es fällt mir nicht leicht, hier weg zu gehen.“ Doch Kettler will noch einmal einen Ortswechsel nach einer gewissen Zeit. Und aktuell kämen ein paar Punkte zusammen, die die Gelegenheit günstig machen. Zum einen ist da die Stelle in Reinhausen bei Göttingen, auf die sie sich beworben habe. „Dort ist der Stellenzuschnitt für mich passender.“ Außerdem lebten ihre Eltern in Göttingen. Zum anderen suche ihr Mann Christian Julix gerade einen neuen Job, und Tochter Vanja (7) ist noch nicht so lange in der Schule, dass das Herausreißen aus ihrem Freundeskreis besonders weh tun würde. Sohn Oscar (5) würde gleich am neuen Ort eingeschult. „Das passt gerade alles.“ Kettler kam 2012 nach Meine, wurde hier ordiniert. Sie erinnert sich gern an die fast neun Jahre in Meine zurück. Nach ihrem Vikariat in Sottrum nahe ihrer alten Heimat Bremen wurde sie zu St. Stephani entsandt. „Ich musste erstmal gucken, wo Meine überhaupt liegt.“ Doch sie sei mit der neuen Wirkungsstätte schnell warm geworden. „Wir standen vor der Frage: wo wohnen.“ Und das haben Kettlers ökumenisch gelöst. Sie zogen vorübergehend ins katholische Pfarrhaus, das gerade frei war. Nach dem Fortgang von Pastor Jürgen Holly zog sie 2015 ins eigentliche Heim um. Rückblick auf einen spannenden Prozess: Auch auf die Arbeit in der Gemeinde blickt sie mit positiven Erinnerungen zurück. Neue Wege beim Konfirmandenunterricht, Schulgottesdienste, die Orgel restauriert, die Teestube umgebaut und die Rampe für den barrierefreien Zugang installiert: „Es war immer etwas Spannendes los.“ Sie habe einen Geflüchteten aus dem Iran getauft. „Der ist unser Küster geworden.“ Es sei ein spannender Prozess gewesen, die Kirchengemeinde lebendig zu halten. „Das war ein wunderschönes Fest“, erinnert sich Kettler an ihren Einführungsgottesdienst 2012. Gerade in Corona-Zeiten falle der Rückblick da noch bunter aus. „Wenn ich jetzt an den Abschied denke: oh Gott.“ Anderthalb Stellen sind jetzt ausgeschrieben: Wie geht es in St. Stephani weiter? „Die Pfarrstelle ist ausgeschrieben.“ Es seien sogar anderthalb Stellen, so Kettler. „Da waren die Kirchenvorsteher sehr schnell.“ Keine leichte Zeit für ihre bald ehemalige Gemeinde, weiß Kettler. „Die Hoffnung ist, dass sich schnell jemand bewirbt.“ Bis dahin würden Pastorin Renata Pautsch und Gastprediger die Vakanz als Vertretung überbrücken. Von Dirk Reitmeister