Gravenhorst: Neues Beherbergungsangebot für Störche

Wenn die Störche im Frühjahr aus dem Süden zurück kehren, finden sie in Gravenhorst ein neues Nest: Seit Freitag steht am südlichen Ortsausgang in Richtung Ohnhorst ein Horst, dank einer gemeinsamen Initiative des Orga-Teams des Gravenhorster Weihnachtsmarkts mit Frank Bierstedt, Frank Bolle, Markus Strahl und Diethelm Mislak, der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Barnbruch, des Weißstorchenbetreuers und der LSW. Und Antje und Jürgen Rojahn haben die Wiese dafür zur Verfügung gestellt. Die Suche nach einem geeigneten Platz dauert schon etwas länger: „Wir hatten länger schon vor, am Ort ein Nest aufzubauen“, sagt Bolle. Immer wieder hatte Bierstedt, der als Hobby-Ornithologe viel in der Niederung zwischen Isenbüttel, Wasbüttel und Gravenhorst unterwegs ist, dort Störche auf Nahrungssuche gesehen. „Auch im Dorf sitzen immer wieder mal welche auf den Dächern.“ Nun ist ein guter Standort gefunden, direkt an der Riede, etwas abseits der Straße. Friedrich Börner, Weißstorch-Mitbetreuer, bestätigt, dass das Futter-Angebot rund um Gravenhorst optimal ist. „Und ich habe extra noch mal in der Statistik bis 1960 nachgeblättert – in der Zeit tauchte hier nie ein Storch in Gravenhorst auf.“ Denn obwohl immer wieder Störche rund ums Dorf gesichtet wurden, greifen diese auf Nisthilfen zurück und bauen sich nur in Ausnahmen komplett eigenständig einen Horst. Die nächsten Nester stehen in Wasbüttel und Rötgesbüttel, „hier ist noch ein richtiges Loch gewesen“, sagt Börner. „Und da die Population erfreulicherweise wächst, ist es gut, den Störchen zusätzliche Angebote zu machen.“ Die LSW unterstützt den Wohnungsbau mit einem Stamm und Aufbau-Hilfe: Deshalb hat das Weihnachtsmarkt-Team beschlossen, nach 500-Euro-Spenden ans Hospiz und an den Kinderschutzbund die restlichen 500 Euro vom Erlös des Gravenhorster Weihnachtsmarkts 2018 zu nutzen, um dafür bei der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft eine Nisthilfe bauen zu lassen. Die LSW erklärte sich bereit, den 13 Meter hohen Stamm zu spendieren und Personal und Equipment für den Aufbau zur Verfügung zu stellen. Nun wird sich zeigen, ob im Frühjahr die ersten Interessenten an der neuen Herberge aufkreuzen. „Ich bin optimistisch. Und wenn es nächstes Jahr nichts wird, dann übernächstes Jahr“, sagt Bierstedt. Von Christina Rudert