Adenbüttel: Katrin Krause und Harald Heuke fahren Brennstoffzellen-Auto

Katrin Krause und Harald Heuke sind Überzeugungstäter. Sie glauben daran, dass der Brennstoffzelle als Energielieferantem die Zukunft gehört – und haben sich deshalb ein Auto gekauft, dass mit Wasserstoff angetrieben wird. Womöglich ist ihr Hyundai IX35 das erste und einzige im Landkreis Gifhorn. „Verfechter der Brennstoffzelle“: „Einer muss ja den ersten Schritt machen“, sagt Heuke, ein „Verfechter der Brennstoffzelle“, der vom Batteriekonzept bei E-Autos nicht überzeugt ist – von der Batterie-Entsorgung über Probleme bei Unfällen bis zur Überlastung der Stromnetze. Noch sei auch beim Wasserstoff-Antrieb die Umwelt-Bilanz „nicht so super“. Das werde sich aber ändern, wenn mehr Biomasse-Energie zur Wasserstoff-Herstellung genutzt werde und das Toyota/Honda-Projekt für Brennstoffzellen-Lkw anlaufe. Hoher Anschaffungspreis: Auch der hohe Anschaffungspreis – der gebraucht gekaufte IX35, vergleichbar mit einem VW Tiguan, habe 2016 neu 75 000 Euro gekostet – werde sinken, wenn in Großserie produziert würde. Noch sind zumindest hierzulande Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge absolute Exoten. „Auf dem deutschen Markt gibt es außer dem Hyundai nur noch den Toyota Mirai. In Asien ist das anders“, weiß Heuke und ist überzeugt, dass „früher oder später die europäischen Hersteller nachziehen müssen.“ Derzeit gebe es 123 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland, bis 2025 sollen es rund 400 sein. Die nächste ist in Wolfsburg, in Braunschweig werde dieses Jahr die Shell-Tanke an der Hamburger Straße eine Zapfsäule bekommen. „Das Tanken dauert drei Minuten“, so Heuke. Das Tankprinzip funktioniert ähnlich wie bei Erdgas-Autos. Wie viel man tanken kann, hängt von der Leistung der Pumpen in der Zapfsäule ab: „Drei bis fünf Kilogramm.“ 500 Kilometer Reichweite: Mit vollem Tank fährt der weiße IX35, der vornehmlich von Katrin Krause beruflich genutzt wird, 500 Kilometer weit: „Natürlich in Abhängigkeit von der Fahrweise“, so Heuke. Zum Schutz des Brennstoffzellen-Blocks, der 100-kW leistet, wird bei Dauerlastbetrieb abgeregelt: „Damit der nicht zu heiß wird.“ Überhaupt werden die Zellen, in denen durch Elektrolyse Energie entsteht, von einem speziellen Kühlmittel umflossen. „Super entspannt“: Das Fahren mit dem Hyundai sei „super entspannt“, meint Heuke, der ansonsten noch einen Diesel „als Zugpferd“ hat. Wie bei E-Autos allgemein gibt es keine Motorgeräusche. Auch der Zellenblock macht keinen Mucks bei der Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff. Nur bis 20 Km/h werde ein Fahrgeräusch simuliert. Und es gibt kein Getriebe, nur ein Differential. Angetrieben werden die beiden Vorderräder gleichzeitig von einem Elektromotor. „Alles gut“: „Bisher ist alles gut“, sagt Heuke über den Wagen, der sein bisherige Leben in Schleswig-Holstein verbrachte, vor wenigen Wochen über einen Händler in Hamburg als Leasing-Rückläufer den Weg in den Papenteich fand und dabei nur ein bisschen Wasser verlor. Aber das ist ja nun mal normal bei einem Brennstoffzellen-Auto. Lesen Sie auch Forscher rechnen damit, dass Wasserstoff-Autos bald so marktfähig sind wie E-Autos BMW bringt X5-Kleinserie mit Brennstoffzelle Von Jörg Rohlfs

Adenbüttel - Erstes Brennstoffzellen-Auto im Landkreis