Post ans Ministerium: Leiferder Elternvertreter lehnen Maskenpflicht für Grundschüler ab

Hieß es Mitte Dezember noch aus dem Niedersächsischen Kultusministerium, dass nach den verlängerten Weihnachtsferien auch Grundschüler mit Masken im Unterricht sitzen müssten, gab es aktuell die Mitteilung, dass Grundschüler nächste Woche ins Homeschooling gehen. Wie es im Anschluss ab dem 18. Januar – dann sollen Grundschüler laut Kultusministerium gruppenweise zwischen Präsenzunterricht und Homeschooling wechseln – mit dem Thema Maskenpflicht aussieht, ist noch unklar. Elternvertreter und Eltern der Leiferder Grundschüler positionieren sich allerdings jetzt schon explizit gegen eine Maskenpflicht an Grundschulen auch im Unterricht. In einer Pressemitteilung, unterzeichnet von Elternvertreter Erik Weckel, Schulelternratsvorsitzender Nicole Krummradt und Elternvertreterin Fazilet Mendrina, begründen diese ihre Forderung auf Verzicht der Maskenpflicht mit dem Hinweis darauf, dass Schüler keine Virenstreuer seien, das Tragen der Masken zu belastend sei und notwendige Tragepausen kaum noch möglich seien. „Aus unserer Sicht ist diese Entscheidung zu viel Aktionismus“: Die Kinder seien im Wachstum. „Dies erfordert Atemfreiheit und hinreichend Sauerstoffzufuhr.“ Wunde Haut im Mund-Nasen-Bereich, Kopfschmerzen und Erschöpfung kämen hinzu. „Aus unserer Sicht ist diese Entscheidung zu viel Aktionismus, die nicht mehr verhältnismäßig ist“, heißt es in der Pressemitteilung weiter – immerhin hätten die Schulen bereits einen Berg an Hygiene-Regeln umgesetzt, Grundschulen seien keine klassischen Hotspots. Einschränkung der Wahrnehmbarkeit der gerade für Kinder so wichtigen Mimik, Probleme beim Erlernen einer sauberen Artikulation, erschwertes Verstehen dessen, was die Lehrkräfte sagen – die Liste der Argumente aus Leiferde ist lang. „Die Maskenpflicht im Unterricht wird eine Generation mit unklarer, verwaschener Artikulation heranbilden. Sie wird über Jahre damit zu kämpfen haben, dies wieder auszugleichen. Gleichzeitig werden die Kinder von künftigen Lehrkräften dafür mit schlechteren Noten abgestraft werden und zu schlechteren Schulabschlüssen kommen.“ Das bedeute individuelle, soziale und gesellschaftliche Folgen von verschlechterten Ausbildungs- und Berufschancen bis hin zu erhöhter Gefahr der Abhängigkeit von sozialen Transferleistungen. „Dies führt zu geringeren Lebenserwartungen und früherem Tod“, setzen die Elternvertreter die Kette fort. Den Eltern fehlt Rücksichtnahme auf die psychischen Belastungen der Kinder: Auf Briefe, die schon vor Weihnachten ans Ministerium gegangen seien, hätten sie pauschale Antworten bekommen, berichten die Eltern. „Zu unseren Sorgen kein Wort.“ So seien Themen wie Schulwege, Ganztagsangebote oder die Nutzung von Schulbussen, die das Tragen der Masken noch verlängern, gar nicht angesprochen worden, die psychischen Belastungen des Masketragens für die Kinder blieben völlig außer Betracht. „Die Eltern fordern, die Grundschulkinder vor der Maskenpflicht im Unterricht zu verschonen. Des Weiteren fordern wir im Falle von weiteren Unterrichtsausfällen (zum Beispiel durch Wechselunterricht oder Schulschließungen) Förderangebote für benachteiligte Schülerinnen und Schüler, sowohl in der Schulzeit als auch in den Ferienzeiten“, schreiben die Elternvertreter abschließend. Lesen Sie auch: Kohorten und Maskenpflicht: So starten die Schulen im Kreis Gifhorn ins neue Schuljahr Einschulung in Corona-Zeiten: So radikal ist die Feier abgespeckt 96 Schüler und zwei Lehrkräfte der Adam-Riese-Schule wegen Corona in Quarantäne Von der AZ-Redaktion