Hillerse: Sportler stellen Kunstrasen-Pläne für maroden B-Platz vor

Der B-Platz des TSV Hillerse ist sanierungsbedürftig. In den 1980er-Jahren angelegt, kann die Spielfläche von den Fußballern in der jetzigen Form nicht mehr vernünftig genutzt werden. „Wir müssen auf jeden Fall etwas tun. Favorisiert wird ein Umbau zu einem Kunstrasenplatz“, sagt Heinz Gerono, Spartenleiter Fußball. Er gehört neben anderen Vereinsmitgliedern und einigen Politikern einer entsprechenden Projektgruppe an. Bei einer Informationsveranstaltung stellten sie das Vorhaben vor. Argumente gegen die Kritik: Gerono begrüßte die Gäste im Vereinsheim, sein Stellvertreter Nick Schmerling präsentierte das Projekt. Klar ist dabei, dass es ohne Fördermittel nur schwer realisierbar wäre. Man hofft auf Mittel aus einem Fördertopf des Landes Niedersachsen. Zudem nutzten die TSV-er die Gelegenheit auch, um Kritikern des Projektes Kunstrasenplatz den Wind aus den Segeln zu nehmen. Gerono und Schmerling standen Rede und Antwort zu den Fragen. Spiele und Training auch im Winter: Sie sehen die großen Vorteile einer solchen künstlichen Spielfläche. In der Region gebe es bereits diverse Kunstrasenplätze. Auf solchen Spielflächen könne auch in den Wintermonaten von November bis Februar gut trainiert und gespielt werden, sagt Gerono. Außerdem sei die Platzpflege wesentlich einfacher und günstiger. „Ein Kunstrasenplatz muss nur einmal pro Woche gestriegelt werden, Linien sind vorhanden, er benötigt keinen Dünger, muss nicht gewässert werden“, erläutert der Spartenleiter. Ein herkömmlicher Rasenplatz hingegen erfordere all diese Arbeiten plus circa drei Mähfahrten in der Woche mit dem Rasentrecker. Und: „Um ein vergleichbares Niveau im Platzzustand zu erreichen, müssen Fachfirmen die Pflege übernehmen“, sagt Schmerling. 20 bis 30 Jahre Haltbarkeit: In der Anschaffung sei Kunstrasen zwar immer etwas teurer als eine neue Spielfläche mit Naturrasen, doch habe sich das zusammen mit den Kosten für die Platzpflege bereits nach zehn Jahren amortisiert. „Die Hersteller nennen eine entsprechende Haltbarkeit bei einer Nutzung von 2500 Stunden im Jahr. Wir kommen nur auf 1000 bis 1200 Stunden im Jahr, können daher mit 20 bis 30 Jahren Haltbarkeit rechnen“, meint Gerono. Kunstrasen sei insgesamt gesehen eindeutig die bessere Alternative für den Verein. Zudem ein Kunstrasenplatz auch die sportliche Entwicklung des TSV befördern würde: „Er wäre hier vor Ort ein Alleinstellungsmerkmal für uns, im Landkreis Gifhorn gibt es noch keinen“, berichtet Schmerling. Die Umweltbilanz im Auge: Und auch die Umweltbilanz habe man im Blick. „Wir nehmen das Thema sehr ernst, können Bedenken aber entkräften“, betont Gerono. Vor allem die Sorge um Mikroplastik und die spätere Entsorgung des Teppiches sowie die Kohlendioxid-Bilanz treiben viele Kritiker dabei um. Gerono dazu: „Mikroplastik entsteht vorrangig durch Staub, wenn man Plastikgranulat als Schüttung verwendet. Wir verzichten darauf und verwenden stattdessen Naturprodukte wie Quarzsand“, erläutert er. Und das Recyceln des Kunstrasens nach Ende der Nutzung sei sogar einfacher als bei Plastik aus dem Hausmüll, denn es handele sich lediglich um eine Kunststoffart. „Und Kohlendioxid-Ausstoß haben wir beim Naturrasen auch durch den Trecker, der drei Mal pro Woche beim Rasenmähen eingesetzt werden muss“, meint der Spartenleiter. Von Chris Niebuhr

Hillerse - Gegen Umwelt-Kritiker: Sportler stellen Kunstrasen-Pläne vor