Hillerse: Detlef Tanke (SPD) legt sein Bürgermeisteramt zum 3. März nieder

Wenn am 12. September Kommunalwahlen stattfinden, könnte es in einigen Bereichen Veränderungen in der politischen Landschaft geben. In Hillerse will man nicht bis dahin warten – Bürgermeister Detlef Tanke (SPD) kündigte am Freitag an, sein Amt niederzulegen, und zwar bereits zum 3. März. Sein Nachfolger soll der 29-jährige Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs werden. „Alles hat seine Zeit. Am 3. März werde ich 65 Jahre alt. Dann möchte ich als Bürgermeister der Gemeinde Hillerse aufhören. Ich glaube, das ist ein guter Zeitpunkt“, erklärte Tanke. Die Fraktion sei am Donnerstag über seine Entscheidung informiert worden – zur Überraschung der Mitglieder, die laut Anna Neuendorf damit nicht gerechnet hatten. Noch in gleicher Sitzung wurde einstimmig der SPD-Landtagsabgeordnete sowie Fraktionsvorsitzende der Hillerser SPD Philipp Raulfs als möglicher Nachfolger vorgeschlagen. Die Wahl des neuen Bürgermeisters durch den Gemeinderat würde Tanke ebenfalls gerne Anfang März sehen. Raulfs, der seit neun Jahren Fraktionsvorsitzender ist, wird auf diesem Posten von Anna Neuendorf abgelöst. Tanke betonte, er wolle den Zeitpunkt seines Rücktritts selbst bestimmen: Tanke will auch sein Mandat im Gemeinderat abgeben. Nachrücker wäre Michael Booden. Er habe laut Tanke bereits seine Bereitschaft erklärt, das Mandat bis zu den Kommunalwahlen zu übernehmen. Tanke ist zudem Mitglied im Meinerser Samtgemeinderat und im Gifhorner Kreistag sowie Vorsitzender der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Braunschweig. Ob und für welche der Gremien er bei den nächsten Wahlen antreten werde, sei noch zu klären, sagte er. Kein politischer Skandal, keine Krankheit, kein Umzug: Tanke betonte, er wollte einfach den Zeitpunkt seines Rücktritts selbst bestimmen und unter anderem seinem Nachfolger Gelegenheit geben, so ein halbes Jahr lang vor der Kommunalwahl Gesicht in der Gemeinde zu zeigen. Wobei Raulfs kein Unbekannter in Hillerse ist. Er stammt selbst aus dem Ort. „Wer mich kennt, weiß, dass ich durch und durch Hillerser bin, ein Dorfkind eben. Und ich stecke in den Themen in der Gemeinde“, so Raulfs. Der Wechsel bedeute für die Gemeinde keinen harten Schnitt, es würden jetzt lediglich „eingearbeitete Leute einen Schritt nach vorne machen“. Reisen, Ehrenamt und Gartenarbeit im Ruhestand: Seit 1996 ist Tanke Bürgermeister in Hillerse – seinen eigenen Worten zufolge der am längsten amtierende der Gemeinde. Seit rund 40 Jahren ist er im Rat der Gemeinde tätig. Das sei nicht zuletzt durch die „ständige mentale Unterstützung meiner Frau“ möglich gewesen. Der Kontakt zu den Menschen sei große Antriebskraft für ihn in dieser Zeit gewesen. Und er blicke auf viele Erfolge in der politischen Arbeit in der Gemeinde zurück – betonte aber, dass diese keine Einzelleistung von ihm seien, sondern immer durch gemeinsames Handeln vor Ort erreicht wurden. „Wenn ich aufhöre, fehlt mir natürlich etwas. Aber dann habe ich auch Zeit für andere Dinge“, sagte Tanke. Er und seine Ehefrau reisen gerne. Zudem möchte er sich noch stärker im Projekt Zeit stiften engagieren und die Partnerschaft zwischen Niedersachsen und der Normandie mit weiterem Leben füllen. Und dann bliebe da noch die Gartenarbeit: „Die liebe ich“, so der Noch-Bürgermeister. Von Thorsten Behrens