Via Internet: 6000 Euro für Tierschutzzentrum Ribbesbüttel

Die Idee stammt von Christin Riemer aus Bokensdorf. Sie stellte den Plan via Internet vor, und neun Streamer aus ganz Deutschland waren dabei. Unter dem Titel „Raid for Aid“ – „Überfall für die Hilfe“ – agierten die zehn Akteure als Künstler, Grafikdesigner oder auch als Tänzer zeitgleich zuhause vor der Kamera. Die Aufnahmen wurden laut dem Designer Patrik Ziolkowski (pazio-arts.de) live übertragen. „Jeder konnte sehen, was der andere da gerade anbietet. Die Zuschauer, denen die Beiträge gefielen, honorierten das – sie spendeten über einen Paypal-Button. „So floss das Geld direkt und ohne Umwege auf das Konto des Tierschutzzentrums in Ribbesbüttel. 6000 Euro kamen zusammen“, freuten sich Ideengeberin Christin Riemer und Alexej Stephan mit Patrik Ziolkowski vor Ort bei Tierheim-Chefin Stefanie Söchtig im Tierschutzzentrum Ribbesbüttel. Und damit sie nicht mit leeren Händen kamen, hatte Christin Riemer gleich noch etwas mitgebracht – einen Kletterbaum und Decken für die Tierheimtiere. Aktion stets am ersten Advent: „Ich mache solche Hilfs-Aktionen im Netz seit drei Jahren immer am ersten Advent“, berichtet die 28-jährige Bokensdorferin. So kamen bereits Spendengelder zusammen für ein anderes Tierschutzzentrum und ebenso für die Krebshilfe. In diesem Jahr blieb die Bokensdorferin in der Region – das Geld ging nach Ribbesbüttel. Die Aktion war entsprechend vorbereitet. So rückte das Team um Christin Riemer vorab bei Stefanie Söchtig an, um ein Video zu drehen, es anschließend ins Netz zu stellen und damit für die geplante Stream-Aktion ordentlich zu werben. Am ersten Advent war es dann so weit. Die beteiligten Streamer schlossen sich unter dem Titel „Raid for Aid“ für die Live-Übertragung jeder mit seinem eigenen Link zusammen. Zuhause – vor der Kamera – ließen sie sich dafür etwas einfallen als Tänzer beispielsweise oder als Künstler. Sobald eine bestimmte Spendensumme erreicht war – bei Ziolkowski waren es 1500 Euro –, lösten die Akteure selbstgegebene Versprechen ein. „Ich legte einen Rapp vor laufender Kamera hin“, erzählt er. Christin Riemer – im Netz auch bekannt als „letsplaypink“ – färbte sich die Haare schrill pink, ein anderer Akteur zeigte einen Bauchtanz, wieder ein anderer wachste sich die Beine, um die Haare zu entfernen. „Das wollten natürlich alle sehen“, erinnert sich Christin Riemer grinsend. Im nächsten Jahr Spenden für mehrere Projekte: Viele Zuschauer nahmen begeistert an der Aktion der zehn Streamer teil – viele honorierten die Beiträge mit ansehnlichen Spenden. Im nächsten Jahr wird Christin Riemer wieder eine ähnliche Aktion auf die Beine stellen, sagt sie. „Um den anderen Mitspielern, die ja aus ganz Deutschland dabei sind, gerecht zu werden, stellen wir die Summe dann vielleicht nicht nur lokal zur Verfügung, sondern für mehrere Projekte gleichzeitig“, überlegt sie jetzt bereits. Tierheim-Chefin Stefanie Söchtig freut sich unglaublich über die große Spende. „ Für die Augenoperation von Pudeldame Lotti und die operierte Gaumenspalte von Kater Louis fehlten uns noch 200 Euro. Das Geld können wir jetzt davon nehmen.“ Die weitere Summe bleibt laut Söchtig für Notfälle und – wenn Platz ist – auch für die Aufnahme von Hunder aus Rumänien. Denn: „Bei uns bleibt kein Zwinger leer.“ Lesen Sie auch: Gabentisch für Tiere in Ribbesbüttel als Drive-in Tierleid an den Feiertagen im Tierheim Ribbesbüttel Gemeinderat Ribbesbüttel: Tierheim soll in neues Gewerbegebiet ziehen Von Hilke Kottlick