Tankumsee: Arbeitsminister Hubertus Heil besucht das Seehotel

„Das werde ich meiner Frau mal vorschlagen, dass wir hier nächstes Jahr Urlaub machen“, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil bei seinem Besuch im Seehotel am Tankumsee. Aber natürlich war er am Dienstag nicht vor Ort, um Urlaubspläne zu schmieden. Er ließ sich von Michael Roth, Mitgesellschafter des Hotels und Geschäftsführer des Autohauses Wolfsburg, sowie Anett Krüger von der Hoteldirektion den Stand der Umbauarbeiten zeigen. Über die Lage des Betriebs, das dem Aufsichtsratschef der Autohaus Wolfsburg Hotz und Heitmann Gruppe, Wolfgang Heitmann gehört, in Corona-Zeiten galt es ebenfalls zu sprechen. Lob für Corona-Hilfe des Bundes: Im Dezember darüber beraten, im März das Hotel von der Wittinger Brauerei gekauft, dann kam urplötzlich Corona. „Das war erst einmal eine kleine Schockstarre“, erinnert sich Roth. Mit großen Investitionen vor der Brust in so eine Situation zu geraten, sei nicht einfach gewesen. Unumwunden gesteht er ein, „ohne das Autohaus im Rücken wäre es hart geworden“. Eine Botschaft an den Arbeitsminister ist Roth wichtig: „Programme wie Kurzarbeit waren ganz wichtig in der Zeit“, lobt er die Bundespolitik. 20 Mitarbeiter im Seehotel hatte es getroffen. Ein gutes Zeichen: Inzwischen ist Kurzarbeit gar kein Thema mehr im Seehotel. Im Gegenteil: Es brummt wieder am Tankumsee. Auf der schick renovierten Terrasse bitten Krüger und Roth den Minister in die Lounge-Sessel. Heil lässt den Blick schweifen: „Was für ein toller Ausblick.“ Foodtruck und die gerade laufenden Arbeiten am Hoteleigenen Eiscafe lässt sich der Bundesminister zeigen. Das könne sich doch sicher touristisch gut vermarkten lassen, findet er und erkundigt sich nach Buchungsportalen und der aktuellen Belegung. Roth und Krüger kommen keine Klagen über die Lippen. Da sie im laufenden Betrieb Stück um Stück alte Substanz mit neuem Flair aufwerten wollen, sei die nun gerade angelaufene Nachfrage nach Zimmern vielversprechend. Jetzt schon krampfhaft fürs Seehotel zu werben und die Gäste dann teilweise auf Baustellen zu beherbergen, sei nicht der Anspruch des Hauses. Heil und seine gute Nachricht: Und dann will der Arbeitsminister noch wissen, wie es um die Ausbildungsplätze bestellt ist. Fallen sie dem Corona-Jahr zum Opfer? Krüger schüttelt den Kopf: „Im Gegenteil, vermutlich erhöhen wir die Quote.“ Das hört Heil sichtlich gerne. „Dann habe ich eine gute Nachricht für Sie. Wir wollen, dass es kein Corona-Ausbildungsjahr gibt, und beraten am Mittwoch über eine Prämie für Ausbildungsbetriebe.“ Später wird dann aber auch Thema, dass die Gastronomie da seit ein paar Jahren eine Schwäche hat. Es mangle an Bewerbern, so Anett Krüger, die seit rund 20 Jahren im Seehotel arbeitet. Ein Betrieb, der die Corona-Hilfspakete lobt, Heil hörte es gerne. Mit den Konjunkturpaketen gehe es darum „den Motor wieder in Gang zu bringen. Ja, es wird auch Insolvenzen geben, das muss man klar sagen.“ Schon beim morgendlichen Besuch in der DRK-Rettungswache war Corona eines der großen Themen. „Corona ist wie ein Brennglas, zeigt, was in Ordnung ist und was nicht. Wie ein Weckruf für das Land, sich zu erneuern.“ Beim DRK sei er auch gewesen, „um denen mal Danke für ihre Arbeit der letzten drei Monate zu sagen“. Auch um Ausbildungsfragen ging es. „Da habe ich mir einiges notiert, was zu klären ist“, berichtete Heil. Und dann ging es vom Urlauberidyll Tankumsee gen Berlin. Von Andrea Posselt

Seehotel - Stippvisite am Tankumsee: Hier würde der Arbeitsminister gerne mal Urlaub machen