Ribbesbüttel: Ex-Underdog Lexi lebt jetzt im Luxus in Luxemburg

Hunde, Katzen und Kleintiere, die ins Tierheim kommen, haben häufig Schlimmes mitgemacht. Auch für Lexi war das Leben anfangs kein Zuckerschlecken. „Sie gehörte zu einem Paar, das sich getrennt hat“, berichtet Tierheim-Chefin Stefanie Söchtig. Keiner der beiden Partner konnte Lexi mitnehmen, also blieb sie Söchtig zufolge ganz allein in einem Rohbau zurück. Ihr Bellen und Jaulen dort blieb nicht ungehört – „aufmerksame Nachbar kümmerten sich um den American Bulldog und brachten Lexi im März 2019 zu uns ins Tierheim nach Ribbesbüttel“, erzählt Söchtig. Dort zeigte sich die achtjährige Hündin der Tierschutzmitarbeiterin zufolge „anfangs unsicher, Menschen gegenüber aber recht freundlich“. Artgenossen gegenüber benahm sich die Hündin zwar nicht generell unverträglich, „allerdings entschied sie hier ganz klar nach Sympathie“, so Söchtig. Ihre Empfehlung damals: „Für Hundebegegnungen beim Gassigang sollte man auf jeden Fall standfest sein.“ Weiteres Pech: Lexi zog sich einen Kreuzband-Riss zu: Es folgte weiteres Pech für Under-Dog Lexi – sie zog sich einen Kreuzband-Riss zu. Dann tauchte erstmals ein wenig Sonne am Horizont der Hündin auf – großzügige Spender finanzierten die Operation. Um für Lexi ein neues Zuhause zu finden, stellte Söchtig Fotos und einen kurzen Lebenslauf der Hündin ins Internet, und was folgte, „war ein Anruf aus Luxemburg“, berichtet sie. Das Ehepaar, das sich erkundigte, hatte eigenem Erzählen zufolge einen Boxer namens Arthur, der laut Söchtig nur Artgenossen duldet, die genauso aussehen wie er. Und das ist bei Lexi der Fall. Lange dauerte es nicht und das Ehepaar reiste an. Es checkte in einem Hotel ein, und dann beschnupperte Lexi erstmals diese Menschen. Vier- und Zweibeiner kamen sich näher und dem ersten Besuch aus Luxemberg folgten laut Söchtig drei weitere Visiten, nun auch mit Arthur im Schlepptau. Bei den ersten Treffen – der Hundezusammenführung – stand Sicherheit an erster Stelle. Lexi musste einen Maulkorb tragen. „Weil Arthur keine Narkose verträgt, wurden keinerlei Verletzung riskiert.“ Dann standen gemeinsame Gassigänge an, Rüde und Hündin lernten sich kennen und respektieren. Die Entscheidung war laut Söchtig gefallen, Lexi sollte nach Luxemburg umziehen in ein neues Zuhause zu Arthur. Zum Abschied ein paar Tränen: „Wegen der Entfernung konnten wir keine Vorkontrolle machen“, berichtet die Tierheimchefin. „Die Besitzer von Arthur schickten uns aber Videos von Lexis künftigem Zuhause.“ Und das, was die Tierheim-Crew darauf sah, begeisterte sie genauso wie die Fotos von Lexi, die sie später erhielten. Die Hündin lebt laut Söchtigs Schilderung jetzt mit ihren Menschen und ihrem Kumpel in einem riesigen Haus mit Garten. Luxus pur für die Hunde –in jedem Zimmer stehen Hundebetten, beschreibt Söchtig. Und langweilig wird es für die Vierbeiner auch nicht: „Sie besuchen eine Hundeschule.“ Lexi im Glück, das freut ihre Tierheim-Betreuerin Kim Zillewitsch ganz besonders. Ihr ist die große Lexi laut Söchtig besonders ans Herz gewachsen. Und wenn Kim Zillewitsch sich auch für Lexi freut, flossen laut Söchtig bei der Betreuerin in Ribbesbüttel dann doch ein paar Abschiedstränen, als Lexi in das Autos stieg, das sie in ihr neues Zuhause nach Luxemburg brachte. Weitere Nachrichten aus dem Tierheim: Gabentisch für Tiere in Ribbesbüttel als Drive-in Ribbesbüttel: Für die OPs von Lotti und Louis braucht das Tierheim Spenden Ribbesbüttel: Kleiner Yorkshire-Terrier am Tierheim ausgesetzt Von Hilke Kottlick