Neue Longierhalle in Calberlah für 70 000 Euro nimmt allmählich Formen an

Corona hat das Vereinsleben hart getroffen. Für den Reitverein Elchhof in Calberlah allerdings läuft es trotz der Pandemie noch vergleichsweise gut. Der Reitsport ruht zwar und die Anlage ist nur für einen sehr begrenzten Personenkreis überhaupt zugänglich. Aber neue Mitglieder konnte man trotzdem gewinnen. Und eine neue Longierhalle ist auch im Bau. „Wir haben uns auf die Reitausbildung von Kindern und Jugendlichen spezialisiert“, sagte Vorsitzender Maik Stuhlemmer. Und deren Interesse am Pferdesport sei nach wie vor sehr stark. So sei die Mitgliederzahl trotz der Coronakrise gewachsen auf nunmehr „knapp unter 100“, berichtete er. Man habe sogar Kinder auf der Warteliste. Jetzt müsse man nur noch durch die Pandemie kommen, dann könne der Reitverein Elchhof voll durchstarten. 35 Prozent der Kosten decken Fördermittel ab: Dabei profitiere man von der bis dahin gewiss fertig gestellten neuen Longierhalle. Sie misst knapp 300 Quadratmeter. Ursprünglich war sie als freistehendes, kleines Rondell für rund 25 000 Euro geplant. „Dafür haben wir aber vom Landkreis keine Baugenehmigung bekommen“, sagte er. Daher habe man stattdessen einen Anbau an die bestehende Reithalle geplant mit Baukosten von gut 70 000 Euro, was unter anderem auch den Fundamenten geschuldet war: „Sie wurden teurer als gedacht“, sagte Stuhlemmer. Calberlahs Bürgermeister Thomas Goltermann ergänzte, dass es sich um „Bauen im Außenbereich“ handele. Dafür gelten besondere Regeln. Neben dem Landkreis hatte auch die Gemeinde ein Auge darauf, dass der Verein ein baurechtlich realisierbares Projekt anschob, denn „davon hat der Rat abhängig gemacht, dass der einstimmig beschlossene Zuschuss fließt“, erklärte Goltermann. 7500 Euro hat das Gremium dem Verein für die Longierhalle gewährt. Weitere Zuschüsse flossen von Landes- und Kreissportbund. Insgesamt decke man etwa 35 Prozent über Fördermittel ab, den Rest stemme der Verein selbst, sagte Stuhlemmer. Den Innenausbau will der Verein in Eigenleistung wuppen: Die Idee zum Hallenbau war im Verein erstmals 2018 aufgekommen und im selben Jahr auch von der Jahresversammlung beschlossen worden. 2019 reichte man einen Bauantrag für den seit September 2020 laufenden Anbau einer Halle beim Landkreis ein. Fundament, Holzskelett und Dach der Longierhalle haben Fachfirmen errichtet. „Sie haben echt tolle Arbeit geleistet“, lobte der Vorsitzende. Sein Dank galt auch den Zuschussgebern, insbesondere dem Gemeinderat, der sich in dieser Frage „fraktionsübergreifend einig war. Das ist ja nicht immer so“, sagte Stuhlemmer. Den Innenausbau will der Verein in Eigenleistung wuppen, sobald die Coronalage das zulässt. „Eigentlich wollten wir die Halle ja schon vor Weihnachten fertigstellen“, berichtete er. „Früher waren die Kinder zum Reiten schon um 14 oder 15 Uhr bei uns“, erläuterte der Vereinsvorsitzende. Seit der Einführung von Ganztagsschulen kämen sie oft kaum vor 17 oder 19 Uhr Stunden zum Training. Dadurch überschnitten sich ihre Trainingszeiten mit denen der berufstätigen, fortgeschrittenen Pferdesportler. Mit der fertigen Longierhalle gelinge es dem wachsenden Reitverein, den Trainingsplan zeitlich zu entzerren, sagte er. Denn sie dient dazu, mit Pferden und Ponys in einem sicheren Umfeld an einer Longe zu arbeiten und spricht somit vor allem Neu-, Spät- und Wiedereinsteiger im Reitsport an. Aufs Grundlagentraining an der Longe folgen erste freie Übungen in Kleinstgruppen im ebenso geschützten Umfeld, ehe die Reitanfänger in regulären Gruppen oder auch im Einzelunterricht weiter gefördert werden können. Von Ron Niebuhr